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Isla Isabela – was da so lebt

Noch ein Nachtrag zu den Voegeln auf der Insel und anderem, das das lebt: Wir sind leider keine Vogelkenner und wissen daher sehr wenig ueber das Leben dieser Tiere, die uns ja oft und in sehr grosser Zahl nahe kommen. Aber etwas beschreiben koennen wir sie schon.
Da sind mal diejenigen, meist schwarzen Voegel, bei denen entweder die Weibchen oder die Maennchen am Kinn eine roten Sack haben, den sie gewaltig aufplustern koennen. Wenige fliegen ‚aufgeblasen‘, meist sieht man die Ballone nur im Geaest der Baeume. Da bauen sie ihre Nester, zur Zeit mit einem weissen, flauschigen Kuecken drin. Wir sahen auch ein Kuecken am Boden, fiepsend, die Mutter wohl oben im Nest. Wahrscheinlich das Todesurteil fuer den Jungvogel, da die grossen Voegel, – wir glauben, es sind Fregattvoegel, die mit dem gespaltenen, langen Schwanz und den abgewinkelten Fluegeln – selber zugrunde gehen wuerden, wenn sie sich auf den Boden runter begeben wuerden. Sie wuerden sich im Geaest verheddern. Das scheint auch einigen anderen zu passieren, da wir auf unserer Wanderung an sehr vielen ausgewachsenen Voegeln vorbeikamen, die verwest im Geaest hingen oder am Boden lagen. Oder das Kuecken, das sich noch im Nest wohl mit dem Kopf in einer Astgabel haengen geblieben ist und so den Tod fand. Irgendwie scheint es, dass diese Voegel fuer die Baeume hier und die Art und weise, wie sie ihre Nester bauen, zu gross sind.
Trotz der vielen toten Voegel, wimmelt es auf der Insel natuerlich nur so von Leben. An Land brueten auch die Boobies, das sind die mit den blauen Fuessen und Schnaeblen, die so treuherzig dreinschauen koennen (wir hatten ziemlich viele von ihnen zu Gast an Bord auf der Ueberfahrt von Panama nach Hawaii). Sie scheinen Bodenbrueter zu sein. Ein Weibchen hatte ihre drei Eier genau auf den Weg gelegt, der sicher nicht nur von uns benutzt wird. Als wir in die Naehe kamen, watschelte sie schnell weg. Sie kam spaeter natuerlich zurueck. Andere Voegel, die ums Schiff fliegen, sahen wir an Land nicht. So scheinen die weissen, sehr feinen Voegel, die einen langen, sehr duennen Schwanz haben, irgendwo in den Felswaenden zu brueten. Ebenso die Moewen, die hier zwar auch zahlreich sind, aber an Land nicht zu finden sind. Zwischen all diesen mittelgrossen Voegeln tummeln sich auch ein paar Pelikane. Das sind so die Hauptflieger hier. Gemeinsam veranstalten sie natuerlich von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang ein ordentliches Konzert. Die einen rufen immer Au! Au!, so dass man denkt, man sei in einer Schmerzklinik. Andere geben einen Laut von sich, der an Gelaechter erinnert, auch nachts. Auf der Insel, wahrscheinlich als Warnruf oder als Abschreckungsversuch, hat es welche, die klappern mit dem Schnabel. Und die Weissen mit den langen Schwaenzen kreischen immer nur dann, wenn sie nah am Schiff vorbei ziehen.
Grundsaetzlich scheinen die Gewaesser hier sehr produktiv zu sein. Daher wohl die vielen Wale, die Voegel und die Fischer, die hier mit kleinen Booten meist mit Netzen fischen. Sie kommen aus Doerfern vom nahen Festland und muessen zum Arbeiten von der Insel aus nicht weit raus, um erfolgreich zu sein.
Als wir da waren, kam auch ein kleines, offenes Boot mit (wahrscheinlich) ein paar Touristen an Bord, wohl Mexikaner. Am Strand standen zwei Kompressoren, um Tauchflaschen zu fuellen, von denen wir in einer Huette auch eine ordentliche Zahl rumstehen sahen. Ob das fuer die Fischerei oder gelegentliche Touristen gedacht ist, wissen wir nicht.
Unsere kurzen Ausfluege unter Wasser waren noch nicht so berauschend, kann aber sein, dass es um die Ecke schon ganz anders aussieht. Muss fast so sein, wenn man an das Nahrungsangebot fuer all die Voegel, Wale und Fischer denkt.
Das also noch ein paar Gedanken und Beobachtungen zu Isla Isabela, dessen Ankerplatz wir nur empfehlen koennen. Uebrigens idealerweise mit Tripleine, da man auf steinigem Grund ankert und sich der Anker da gerne mal festbeisst.

Die Insel liegt nun bereits wieder 7 Meilen hinter uns. Wir tuckern mangels Wind dem Ziel entgegen. Der Blister liegt einsatzbereit an Deck, aber der Wind will noch nicht so recht. Himmel etwas trueb, aber die See natuerlich ruhig bei dem Wind. Uns umgibt nur das Motorgeraeusch. Aber: das soll in Zukunft evtl. anders werden. Wir tragen uns gerade intensiv mit dem Gedanken, das neue Schiff mit Hybridantrieb auszuruesten. Dann wuerde in dieser Situation ein geraeuscharmer Elektromotor das Schiffchen voranbringen. Noch nicht entschieden, aber wir sind dran. (@Fredi: das wird Dir gefallen, gell?)

PS: Fotos pflegen wir hier mal ein, sobald wir wieder in Internetnaehe sind. Gilt auch fuer ‚Die neuesten Bilder‘ in der Fotogalerie. Da hat sich trotz vieler Schuesse nichts getan in letzter Zeit.

Klaus Tischhauser
Klaus Tischhauser

3 Antworten

  1. Danke fuer den erweiterten Vogelbericht. Zum letzten Beitrag hatte ich eigentlich fragen wollen ob ihr herausgefunden habt warum die Boobies blaue Fuesse haben – aber ich kann ja selber auch Google konsultieren. Was ich auch machte in Bezug auf die Insel. In a nutshell: sie ist ein National park… aber eigentlich nur die Insel. In der Antwort of ‚Isla Santa Isabel?‘ antworted Google mit ‚
    Forget the Galapagos: Mexico’s Isabel Island has it all‘. Etwas keck, aber Cousteau war auch entzueckt was er vorfand. Die Antworten enthielten aber auch dass seit mehr als zehn Jahren eine freiwillige Zusammenarbeit der Fischer mit nationalen und internationalen Organisationen besteht die zum Ziel hat, auch die Umgebung der Insel zu schuetzen.

    ‚Elektroschiff‘: gerade gestern habe ich mir einen Beitrag in dieser Hinsicht angesehen: https://www.youtube.com/watch?v=jpAnGJpcnQU&t=1856s – The ALMOST Perfect Electric Sailboat — Sailing Uma [Step 249] . Etwas zu ‚marketing/makler-ueberriechend uebelriechend(?) fand ich die Passage beginnend um 29:59…). In Bezug auf Elektrizitaetsgewinnung fuer das Laden der Boardbatteriebank habt ihr ja Generator(en) im Wasser vorgesehn die eine viel zuverlaessigeren Betrieb erlauben als windbetriebene Generatoren. – mlg – m

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