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Wieder mal an Land – Portsmouth

Nach 50 Stunden auf dem Schiff setzen wir in Portsmouth wieder mal die Fuesse auf festen Boden. Seit Dunkerque haben wir einige Premieren erlebt: erste Solarduschen, erstes Schwamm-ueber-Bord-Manoever, erstmaliges Segeln mit ‚Windfahne‘. Das ist ein Autopilot, der ohne Strom auskommt und nur aufgrund von Windimpulsen, die an ein Hilfsruder uebertragen und schliesslich ans Hauptruder geleitet werden, steuert. Feine Sache, da er unseren Stromverbrauch reduziert und uns daher unabhaeniger macht. Zudem macht er keine schlafraubenden Geraeusche (da gleich neben unserem Schlafgemacht installiert) wie der elektronische Autopilot. Das Schwamm-ueber-Bord-Manoever hat fuer rund eine halbe Stunde fuer Aufregung gesorgt: Erstens war der Schwamm nicht irgendein Schwamm, sondern ein Erinnerungstueck vom Kykladen-Toern 2007 und zweitens nutzten wir die Gelegenheit fuer eine Mann-ueber-Bord-Uebung. Der Schwamm eignete sich recht gut, denn wie in der Realitaet (bei dann evtl. schlechteren Seeverhaeltnissen) war es sehr schwierig, den Schwamm nicht aus den Augen zu verlieren. Zwischenzeitlich gaben wir ihn sogar verloren, feuerten uns aber dann doch weiter zum Suchen an, denn wenn es ernst gelten wuerde, wuerden wir wohl auch nicht so schnell aufgeben. Schliesslich wurde das gute Stueck gerettet und einige wichtige Erkenntnisse fuer den Ernstfall waren dazugewonnen. Nun, von der Fischerfront gibt es auch noch eine Premiere zu berichten: beim letzten Versuch blieb ich nur zweiter Sieger. Ich hatte den Eindruck, dass etwas angebissen hat, wartete aber noch, bis Elgard mit Duschen fertig war, damit ich Platz fuer das ganze hatte. Ploetzlich machte es aber zipp und es hing gar nichts mehr an der Angelschnur. Somit ist die Bilanz der Fischerei bisher negativ. Habe heute im Supermarkt – sind hier auch am Sonntag von 10-16 Uhr immer offen – mal nach dem Makrelenpreis geschielt: 2.5 Pfund fuer das Kilo, macht wohl etwa CHF 5.–. Die Angelgarnitur war teurer. Morgen kaufe mich mir Nachschub und ziehe eine dickere Leine auf. Dass Elgard heute geraeuchte Makrele gekauft hat, gab mir schon einen Stich ins Anglerherz. Sie scheint meinem Anglergeschick noch nicht so zu trauen. Recht hat sie. Noch. Morgen segeln wir wahrscheinlich im Solent, einem Seglerparadies und suchen mal ein Plaetzchen zum Ankern. Auch das will ja noch mehr geuebt sein. Letzter grosser offener Posten auf der To-do-Liste uebrigens: der Watermaker. Da koenne wir hoffentlich auch bald Neues berichten auf dem Weg zur erhoehten Unabhaenigkeit. Portsmouth ist uebrigens von See kommend sehr imposant, der groesste englische Kriegshafen. Zudem waren beim Einlaufen gerade noch die ‚Meet our navy‘-Tage im Gange mit Gastschiffen aus Russland, Japan und einem riesigen Traditionssegler aus Brasilien. Die Stadt selber ist weniger beeindruckend, auf jeden Fall hat uns das Wenige, das wir gesehen haben, nicht beeindruckt. Aber eben: die Waterfront hat es schon in sich. Und die Marina, in der wir liegen auch. Gross, modern, teuer. Dafuer darf man auf den Stegen fahrradfahren. Nun geht es gleich wieder los, bei herrlichem Wetter, etwas Wind und einer ausgeruhten Crew.

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Klaus Tischhauser
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