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Grenada feiert 35 Jahre Unabhaengigkeit!

Am 7. Februar 1974 erlangte Grenada als erster ostkaribischer Staat seine Unabhaengigkeit. Schon seit Tagen war die Insel mit den Vorbereitungen beschaeftigt. Ueberall waren die Strassenzuege in den Nationalfarben rot, gelb und gruen geschmueckt, in vielen Naehmaschinen sah man den selben Stoff, darauf wartend zu Kleidern, Muetzen, Krawatten oder einfach Banderolen verarbeitet zu werden. Am Vorabend wird traditionell Oildown (schreibt sich wahrscheinlich anders, toent aber so) gegessen, ein Eintopfgericht, das dann am Strand in der Gruppe gegessen wird. Wir haben das Ganze etwas anders geordnet. Zuerst sind wir von der Prickly Bay, die uns langsam angeoedet hat, weitergezogen mit Ziel Hogbay. Das ist nur um die Ecke. Als wir dann aber von weitem ein Mastenmeer gesehen haben, entschlossen wir uns, noch ein bisschen weiter zu fahren und sind schliesslich am Nordstrand von Calivigny Island vor Anker gegangen. Die Insel gehoert anscheinend einem franzoesischen Milliardaer, der sich darauf ein Anwesen errichtet hat, das an eine sehr schoenes Resort erinnert, aber, alles dem Sagen nach, nur fuer ihn und seine Lebensgefaehrtin zur Verfuegung stehen muss. Naja, wie auch immer: es ist sehr schoen und wir liegen mit nur wenigen anderen Booten umgeben von schoener Natur. Da hier die Kueste sehr veraestelt ist und einige sehr schoene Buchten bietet, haben wir einen Dinghi-Ausflug unternommen. Wieder mit der Banane, was uns nach dem Probelauf mit dem Roten Baron (so nennen wir das knallrote Gummiboot) wieder viel besser gefallen hat. Zuerst ging es durch eine kleine Passage, die mit Yachten nicht passierbar ist, in die naechste Bucht, wo die Fare Bleue Marina liegt. Ein kleiner Komplex mit Bungalows, die man mieten oder kaufen kann. Wie sich spaeter herausstellte, wurde das von einer in der Schweiz bekannten ehemaligen Nachrichtensprecherin (Jana Kanyga oder so aehnlich) und ihrem Mann gebaut. Danach gings zurueck und quer ueber die andere Bucht zu einer weiteren Passage, die Hog Island, unser urspruengliches Ziel, vom Festland trennt. Dort angekommen tat sich eine sehr schoene Bucht mit vielen Yachten auf und am Strand eine ganze Menge Dinghis. Wir erinnerten uns, dass ueber das Yachtie-Net, der morgendlichen Funkrunde auf Kanal 68, auf diese Pot-luck-party hingewiesen wurde. Jeder bringt etwas mit und so ergibt sich ein reich gedeckter Tisch. Dazu gabs einen Barbetrieb in einer Palmwedelhuette. Wir hatten leider ueberhaupt nichts dabei, nicht einmal Geld. Also zurueck zur September, Geld in die Tasche und wieder zurueck zur Hog Bay. Dort trafen wir dann ‚alte‘ Bekannte: die aeltere, britische Crew von der Calisto und die juengere deutsche Crew von der Kismet. Die hatten wir noch in La Gomera zum letzten Mal gesehen. Wir gesellten uns also dazu, tranken aber nur, da wir schon selber an Bord reichlich gespeist hatten. Da waren dann Schweizer, Deutsche, Briten, Amerikaner, Norweger an ein paar Tischen am Strand am Seemannsgarn spinnen. Am interessantesten von denen, die schon mehrere Jahre (!) in dieser Bucht liegen. Heute dann Fahrt mit dem Dinghi zum Fare Bleue, dann von dort weiter mit unseren Velos in die Hauptstadt zur Festparade im grossen Stadion. Der Staatspraesident war da und der Premierminister hielt eine interessante Rede. Kein kleiner Teil befasste sich mit der globalen Finanzkrise und den Konsequenzen fuer Grenada. Fazit: sich aufs Schlimmste vorbereiten und enger zusammenruecken. Nachdem zuerst im Regen, dann bei Sonnenschein maennliche und weibliche Polizeicorps, die Armee, das Rote Kreuz, die Pfadfinder, die Nachwuchspolizisten, die eigene Kuestenwache und als Gast die venezolanische Kuestenwache und die Armeeband diverse Paradeformationen vorgefuehrt hatten, ging die Parade in die Stadt zurueck. Eindeutiger Hoehepunkt: Als das Armeespiel, das bis dahin steif Marschmusik gespielt hatte, vor dem Praesidenten, der die Parade abnahm, in Position ging und ploetzlich alle hueftschwingend heissere Rhythmen anstimmten, loeste sich ein Blaeser ohne sein Instrument aus der Gruppe und vollfuehrte einen Brackedance a la Michael Jackson. Sehr zum Gefallen des spaerlich erschienenen Publikums. Wir fuhren danach wieder in die Hog Bay, denn dort sollte es heute ein Oildown geben. Das hat es dann auch, war sehr lecker. Der Strand war diesmal nicht nur mit Yachties gefuellt, sondern auch viele Grenadiner mit Kind und Kegel haben sich da eingefunden. So wurde das dann ein netter Nachmittag. Jetzt gilt es den morgigen Bordsonntag vorzubereiten, vor allem das Fruehstueck: zum ersten Mal wird es einen selbstgebackenen Butterzopf geben. Die Vorfreude ist gross.

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Klaus Tischhauser
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