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Azoren – Engl. Kanal 5.Tag

460sm liegen hinter uns, 830sm vor uns. Etmal: 115
Endlich mal was los und schon beklagen wir uns. Denn das was los war, geschah in der Nacht und hat nicht unserem Wunsch entsprochen. Wir wollten eigentlich die Genua einrollen und die Selbstwendefock setzen, da der Wind etwas zugenommen hatte. Mit dem Einrollen hatten wir Muehe, da der Wind schon stark war. Schliesslich ging das letzte Stueck gar nicht rein, irgend etwas war verklemmt. Und das nachts um 1 Uhr. Also mehrmals aufs Vorschiff, gucken gehen. Nochmals alles ausrollen, neuer Versuch. Schliesslich kommt uns in den Sinn, dass evtl. gar kein Seil mehr auf der Rolle ist und daher nicht weiter eingerollt werden kann. Tatsaechlich. Also wieder aufs Vorschiff, jedes mal natuerlich mit einem Gutsch Wasser in den Schuhen, dann klappt es endlich. Nun machen wir uns also daran, das andere Segel zu setzen. Dabei haengt kurz vor dem Hochziehen des Segels das Fall etwas zu lose im Wind und schon hat es sich um den Radarreflektor an einer Want gewickelt. Ist uns schon mal passiert. Daher wissen wir auch, was das bedeutet: Auf den Mast rauf, von unten geht da gar nichts. Das wollen wir aber auf den Tag mit Licht verschieben und halt die Schwerwetterfock setzen. Irgendwie laesst uns die Situation aber dann doch keine Ruhe und wir entscheiden, doch nachts bei doch rechtem Seegang zumindest den Versuch eines Ausfluges in den Mast zu machen. Es bleibt beim Versuch. Auf Hoehe der Saling ist Schluss, die starken Bewegungen des Schiffes sind am Mast oben zu stark. Also doch bei Licht und hoffentlich ruhigerer See. Wir setzten dann doch wieder die Genua, nur teilweise ausgerollt. Erst am Morgen fiel uns auf, dass sich auch die Dirk verselbstaendigt hatte. Sie hatten den Schaekel selber geoeffent und hatte sich auch um eine Wand und den Radarreflektor gewickelt. So wuerde sich der Ausflug wenigstens lohnen. Nachts um 3 Uhr war der Spuk dann zu Ende. Endlich zurueck unter Deck in der Waerme. Elgard musste ihre Wache antreten, waehrend Klaus sich ins warme Bett verkriechen konnte. Waehrend der ganzen zwei Stunden sind wir natuerlich nach West gefahren. Mitten in der Aktion hat uns sogar noch ein anderer Segler ueberholt! Zumindest haben wir ein rotes Licht an uns vorbeihuschen sehen. Zum Funken blieb ja keine Zeit, wir hatten alle Haende voll zu tun. Heute dann alles klar gemacht. Nun rauschen wir mit 6-7kn auf gutem Kurs dem Ziel entgegen. Es ist aber noch fern. Das hat aber auch seine guten Seiten. Denn erstens muessen wir noch ziemlich viele Dosen verdruecken, die ja nicht ewig an Bord bleiben koennen – gestern gab es Koenigsberger Kloppse (naja) – und zweitens ist so ein Abschluss ja ideal, denn dann freut man sich umso mehr wieder auf zu Hause, wo man statt solch albernen Quatsch nachts auf dem Atlantik zu machen mit Freunden bei einem Glas Wein zusammen sitzen koennte.

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Klaus Tischhauser
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