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Eine Woche auf der September – und jetzt?

Seit einer Woche leben wir ein neues Leben. Das Leben auf der September, unserem Segelboot. Unser neues Zuhause ist das nun. Es ist der Beginn einer geplanten Weltumsegelung und eines privilegierten Lebens. Wir leben unseren Traum. Das toent sehr schoen, doch wie sieht die aktuelle Realit aus?
Nun, nach einer Woche haben wir noch sehr gemischte Gefuehle. Einerseits unterscheidet sich diese Woche nicht von der ersten Woche der normalen Ferien (2-4 Wochen), des dreimonatigen Sabbaticals vor einem Jahr oder vom einjaehrigen unbezahlten Urlaub von vor acht Jahren. Aber was anders ist, ist die Tatsache, dass wir kein anderes Zuhause mehr haben und dass wir kein vordefiniertes Rueckkehrdatum mehr haben. Es wartet einfach nichts auf uns. Mit dieser Freiheit (oder Leere/Ziellosigkeit?) muessen wir erst umzugehen lernen. Sie entspricht uns so gar nicht. Einfach keine todo-Liste zu haben, ist gar nicht so einfach, wenn man anders gepraegt ist.
Nun, genug des Gejammeres: was gibt es nun wirklich zu berichten? Also, nicht so wirklich viel, weil wir uns ja noch am Einrichten sind. Hier in ein paar Stichworten das Wichtigste:
– DAS Highlight: wie schon berichtet, der Rundflug ueber die Gegend von Inverness mit Ash und Donna in einer Piper.
– Der Caledonian Canal: er verbindet die Ost- mit der Westkueste von Schottland oder Inverness mit Oban. Gegen 30 Schleusen mit einer Hoehendifferenz von 60 Metern sind zu durchqueren, dann einige Lochs, darunter Loch Ness und Loch Lochy, und dann ein paar Drehbruecken.
– Muehsame Arbeiten: Leck in der Gaestekabineluke dichten – erst beim zweiten Anlauf gelungen (Gaeste, Ihr koennt aufatmen); Watermaker Service – naja, auch ziemlicher Mist, aber doch geklappt; Maschinenraumboden von Oel reinigen etc.
– Noch null Seemeilen gesegelt. Bisher in der Gegend nur rumgeflogen und rummotort – wir ersehnen den Moment des stillen Dahingleitens auf dem Wasser.
– Und schliesslich das Wetter: wir kommen ja nicht gerade aus den Tropen. Aber die letzten Tage in Zuerich haben aufgezeigt, was Sommer sein kann. Schottland zeigt ebenfalls auf, was Sommer sein kann: feucht und kuehl. Der Skipper hat sich am 13. Juli entschieden, tagsueber lange Unterhosen anzuziehen! Kann es eine andere Kapitulation vor dem Sommer geben? Ja: wenn man sie den ganzen Tag anbehaelt. Er hat sie immerhin am Nachmittag abgezogen.
Zur Zeit sitzen wir am unteren Ende der sogenannten Neptune’s Staircase, einer Kaskade von 8 Schleusen, die uns von den Highlands wieder runter ans Meer bringen. Wir sinnieren nun also ueber unser Unterfangen und traeumen von waermeren und trockeneren Zeiten. So bald kommen die aber nicht. Also, liebe Leserin, lieber Leser, geniesse den Sommer, solange er noch einer ist!

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Klaus Tischhauser
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