Der erwartete gemeinsame (erstmalige) Segeltag für den ordentlich Wind prognostiziert war, verkam zu weiten Teilen zu einem Motorgeschaukle. Erst gegen Ende kam der Wind so auf, dass wir noch richtig schön segeln konnten. Schön allerdings nicht des Wetters wegen, es begleitete uns Nebel und ein verhangener Himmel.


Der Wind sorgte aber für bis über 8kn Speed. Am Schluss standen 12 sm segeln 34 Motormeilen gegenüber. Dafür war die letzte Nacht bei der Ponta de Papagaio sehr ruhig und der Abschlussabend mit Patricia und Peter gelungen.
Am Morgen drehte der Wind erwartungsgemäss auf Süd und zwar so stark, dass Elgard sicherheitshalber auf dem Schiff blieb, als die beiden Gäste an Land abgesetzt und verabschiedet wurden. Kaum von Land zurück verliessen wir den mittlerweile sehr ungünstig gelegenen Ort Richtung Enseada do Brito. Dort würden wir guten Schutz vor dem starken Südwind finden. Mit diesem Wind segelten wir die wenigen Meilen nach Nord. Eine Sandbank von etwa 1.5 bis 1 Meter Tiefe bei Niedrigwasser muss vor Erreichen der Bucht passiert werden. Wir kamen kurz nach Niedrigwasser an, das Center Board bereits maximal eingezogen, Tiefgang unter 1.2 Meter. Wir setzten dennoch auf und legten daher den Mittagshalt mitten auf der Sandbank ein, gesichert durch den Anker. Immerhin. Nach gut einer Stunden schwammen wir wieder und setzten die Fahrt fort. Es wurde jenseits der Barre wieder tiefer, der Ankerplatz war wiederum sehr ruhig. Etwas zu ruhig. Der Ort scheint nur am Wochenende zum Leben zu erwachen, wochentags sind die verschiedenen Lokale praktisch alle geschlossen. Einzige Aktivität ist ab und zu ein ‚Wasserwirt‘, der raus zu seiner Aquakultur sprich seinen Austerbänken fährt, um zu ernten, zu pflegen, zu hegen, zu füttern oder was immer die dort machen.


Nach einer Nacht brauchten wir Abwechslung und legten uns an die Westseite der Insel Santa Catarina. Dort liegt schon die Olim. Auch sie, ein holländisches junges Paar, sind auf dem Weg nach Patagonien. Langsam wächst das Grüppchen.
Hier in Caiacanga ist es ebenfalls sehr schön. Auf dem Weg per Fahrrad zum Bistek-Supermarkt kamen wir an vielen offenen Restaurants vorbei. Auf dem Rückweg dann das Schild: Routa Gastronomica. Sehr gut!
Wir liegen praktisch in einem See, rundum umgeben von Land. Gegen Westen das Festland, gegenüber die lange Insel Santa Catarina.



Man sieht es den Bildern an: die sonnenlose, feuchte und recht frische Wetterphase scheint vorbei. Die Sonne lacht wieder vom Himmel, wir waren sogar kurz im unter 20 Grad frischen Wasser!
Alle paar Stunden schauen wir die Wetterprognose für den Sprung nach Rio Grande an. Samstag scheint sich ein Fenster aufzutun, wenn wir gewillt sind, bis 30kn Wind, in Böen 40 in Kauf zu nehmen. Zur Zeit sind wir das, da der Wind einerseits achterlich weht und er gegen Ende wieder schwach werden sollte. Zudem wird das wohl nicht das letzte Mal so sein, sondern eher die Norm werden. Also einfach mal daran gewöhnen.