Auf dem Weg nach Rio Grande

In der Bucht bei Caiacanga verbrachten wir nochmals einen schönen Sonnentag. Wir bereiteten uns auf den kommenden Törn nach Rio Grande vor – ja, wir haben uns dafür entschieden, Wind und Welle sollten machbar sein. Dazu gehörte natürlich unbedingt ein Haarschnitt bei der Skipperin. Den nahmen wir wieder einmal am Strand vor, da sonst tagelang Haare überall vom Schiff geräumt werden müssen.

Der Watermaker hat noch einen zweiten Vorfilter eingebaut bekommen und das Schiff eine Vorbereitung auf schwere See. 

Am Nachmittag gemeinsames Bierchen mit der Olim-Crew an der Strandbar, von der aus man einen herrlichen Blick entlang des ruhigen Strandes hinüber zum Festland hat. 

Danach wollten wir doch noch von der Routa Gastronomica profitieren und natürlich auch von den Austernbänken, die uns hier wieder umgeben. Die Idee war, mit dem Beiboot hinzufahren, auch wenn die Fahrt eine halbe Stunde pro Weg dauern und der Rückweg evtl gegen auffrischenden Wind erfolgen würde. Aber so konnten wir Vertrauen in den verbesserten Elektromotor aufbauen. Schon bei der Hinfahrt brach Dunkelheit über uns herein. Als wir ziemlich durchfroren und nicht von der Strasse her, sondern aus dem Dunkeln vom Anlegesteg her ins Lokal traten, erkannten die Angestellten nach anfänglicher Überraschung die Situation sofort,  wiesen uns die wärmste Ecke zu und brachten gleich jedem ein Glas Cachaça aufs Haus. Der Abend ging gleich positiv weiter. Wir starteten natürlich mit einem Duzend Austern aus der Austernzucht des Hauses.

Dazu ein Sauvignon Blanc aus Brasilien, ein Top-Wein!

Danach eine Fisch-Mocequa, auch sehr lecker. Und wie immer war das Personal von einer umwerfenden Freundlichkeit – Standard in Brasilien!
Auf den zweiten Cachaça verzichteten wir dann doch zugunsten der Sicherheit. Denn es wartete ja noch die frische Rückfahrt in der pechschwarzen Nacht. Mit einer Reservebatterie an Bord gaben wir Vollgas, legten uns der Aerodynamik und der Kälte wegen flach ins Boot und kamen gefühlt doppelt so schnell zurück wie hin.

War das schon der Abschiedsabend von Brasilien?

Kann sein, denn wir sind jetzt auf dem 350sm langen Weg zum südlichsten Küstenort, von dem aus man ausklarieren kann. Der Start war sehr gut. Es hat genügend Wind, um gut zu segeln. Und mehr, viel mehr sollte ja noch kommen. Neben uns segelt die Olim. 
Einziger Wermutstropfen heute an der Backfront. Als der Bordbäcker ein frisch gebackenes Brot aus dem uns so viel Freude bereitenden Brotbackautomten nehmen wollte, schaute ihm anstelle eines goldig-knusprigen Würfels ein Haufen Mehl entgegen, umgeben von köchelndem Wasser! Erkenntnis: ohne Knet-Arm passiert da nicht viel! Ist hoffentlich das letzte Mal, dass der vergessen geht. Nun versucht es das Gerät ein zweites Mal mit dem selben Inhalt. Sieht nicht gut aus, aber einen Versuch war es wert. 
Bild von Klaus Tischhauser
Klaus Tischhauser

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