Einen Hafen hat Puerto Madryn nicht, trotzdem schmückt es sich damit im Namen. Es ist nun aber nicht so, dass wir das nicht gewusst hätten und einen schützenden Hafen erwartet haben. Wir ankerten, da, wo man darf und verbrachten drei Nächte hier. Zwei davon waren eine Katastrophe! Wir tanzten in den Riesenwellen  deutlich stärker als in schwerer See segelnd. Entsprechend schlecht waren unsere Nächte. Puerto Madryn ist schon sowas wie eine kleine Seglerfalle. Die Bucht ist so gross, dass sie eigentlich gar keine ist bzw die Vorteile einer solchen selten bietet. Und wegen der vielen Tiere (Wale, Robben, Seekühe, Seelöwen, Pinguine etc) ist die Nordhälfte der Bucht für Segler im Normalfall nicht zugänglich, kann also nicht als Schutz bei nördlichen Winden aufgesucht werden. Nun gut, es ist hinter uns. 

Ansonsten ist die Stadt recht gut im Schuss, man merkt, dass es ein Tourismusmekka ist dank des UNESCO-Weltnaturerbes. Wir haben davon kaum etwas gesehen, die Saison ist vorbei. Die Boote, die rausfuhren, haben uns anstatt Wale fotografiert und wohl noch eine Runde im Industriehafen gedreht. 
Eine Erinnerung werden wir an den Ort behalten: zwei grosse Decken für die kalten Tage, die bald für uns beginnen. Wir hatten eigentlich Wolldecken gesucht, was aber in Argentinien irgendwie schwer zu bekommen scheint. Wir haben nun zwei ‚mantas rusticas‘ erstanden, je ein Doppelbettüberwurf. Mehrfach hatten wir von Heizdecken gehört, mit denen Segler ihr Bett vorwärmen. Aber irgendwie konnten wir uns mit dem Gedanken nie anfreunden. Auch Bettflaschen standen zur Diskussion, haben wir aber nie irgendwo gesehen. So muss es die low-tech-Lösung tun. 
Zur Zeit segeln wir aus dem Golfo Nuevo wieder raus. Die ersten fünf Stunden brachten uns kreuzend 11sm vom Start weg. Dann drehte der Wind zu unseren Gunsten und frischte auf, so dass wir im dritten Reff und etwas reduzierter Trinquette (das ist bei den Franzosen so etwas wie eine Fock) rausrauschen. Das Ziel ist die Caleta Hornos, hoffentlich morgen noch im Hellen. 

Bild von Klaus Tischhauser
Klaus Tischhauser

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Letzte Beiträge
Letzte Position

Unser neues Schiff:

Willkommen an Bord der Iraila!