Nachdem der Auswasserungstermin weiterhin vage in ca. 10 Tagen sein KANN, nahmen wir das Land unter vier Mietwagenrädern in Beschau.
Die erste Etappe führte uns an Cabo Polonio, das wir schon segelnd passiert hatten. Der Ort ist sowohl vom Strom-, Wasser- wie auch vom Strassennetz abgeschnitten. Den Wagen muss man am Parkplatz am Parkeingang stehen lassen und dann per 4×4-Bus durch – wandernde – Sanddünen und dann dem Strand entlang weiter zum Ort.
Ist wirklich urig mit Hippie- und Esoterik-Touch. Weniger als 100 Einwohner zählt der Ort, aber einiges mehr an Seelöwen und Robben; die grösste Kolonie Südamerikas. Unterkünfte für Touristen hat es viele. Bei unserem Besuch in der Nebensaison war es aber sehr ruhig, einiges noch geschlossen. Aber insgesamt ein besonderer Ort.
Von der Küste ging es landeinwärts nach Minas. Das Land flach bis leicht hügelig. Links und rechts der Strasse grüne Weiden, ab und zu ein paar Bäume oder Wäldchen. Kühe mit viel Auslauf, Schafe auch und Pferde. Andere Autos: praktisch keine. Menschen: null. Die Strassen meist sehr gut, oft ungeteert, aber in gutem Zustand.
An fast jeder Strasse wird gebaut (also doch Menschen!). In Minas war gerade ein Fest mit Schaustellern und Konzerten bis weit in die Nacht hinein.
Der nächste Ort dann, aber nur vom Namen her, etwas Besonderes: Nueva Helvecia. Im Café Tante Eva war es dann schon recht helvetisch, der Enkel eines Einwanderers aus Arbon in Sennenkittel und -käppi!
Die Einwanderer kamen zudem noch aus dem Tirol und Deutschland, bei der Namensgebung hatten sich aber offensichtlich die Eidgenossen durchgesetzt.
Wir logierten im Hotel Nirvana, einem Riesenkasten, der schon etwas in die Jahre gekommen ist – wie gefühlt so ziemlich alles in Uruguay.
Letzter Ort und wohl das Highlight Uruguays: Colonia del Sacramento. Am Rio de la Plata gegenüber von Buenos Aires gelegen wartet die Stadt mit einer kleinen, hübschen UNESCO-Weltkulturerbe-Altstadt auf. Und entsprechend natürlich mit vielen mit Kopfstein gepflasterten Gassen, netten Lokalen und guten Unterkünften.
Hier ist denn auch was los. Schnellfähren verbinden den ältesten Ort Uruguays mit Buenos Aires.
Nachdem uns Punta del Este (das St. Tropez Südamerikas!) und die Hauptstadt Montevideo wenig beeindruckt hatten, scheint uns Colonia del Sacramento wenn auch keine Reise so doch zumindest einen Besuch wert.
Hatten wir anfänglich noch den Eindruck, das Land sei in ein paar Tagen besuchbar, merkten wir bald, dass es zwar im Vergleich zu Brasilien schon sehr klein, aber halt doch halb so gross wie Deutschland ist. So bereisten wir nur den südlichen Teil.
Noch ist die Altstadt von Montevideo von uns nicht besucht. Die folgt dann noch, wenn wir die Rettungsinsel und das andere Zeugs wieder abholen. Vielleicht sind wir bis dann ja aus dem Wasser?