Tag 5 der Atlantikueberquerung

Position: siehe Positionreport Log (bisherige Strecke):540 Etmal (Strecke von 12.00 UTC bis 12.00 UTC): 146sm Reststrecke (bis Barbados): 1483sm ETA (geschaetztes Ankuftsdatum und Zeit gem. MaxSea): 4.1.09, 20.11 Uhr UTC Wassertemperatur: 23 Grad Anzahl gefangene Fische: 1 Anzahl verlorene Koeder: 1 Anzahl gesichtete Schiffe: 1
Ein Viertel ist geschafft, ueber 500sm liegen hinter uns, weniger als 1500 vor uns! Wir haben gestern nun beide Vorsegel gesetzt (Genua und Selbstwendefock) und beide ausgebaumt. Seither geht es ordentlich zur Sache. Obwohl der Wind eher abgenommen hat, rauschen wir oft mit mehr als 7kn dahin. Dabei ist ein Strom von rund 1kn auch noch behilflich. Theoretisch kommt da eine Silvesterfeier auf festem Boden in den Bereich des Moeglichen. Der gestrige Tag war wohl der kurzweiligste bisher. Das liegt sicher auch daran, dass wir uns langsam an die Bordroutine gewohenen. Andererseits war aber auch vergleichsweise viel los: Als Elgard am Mittagessen kochen war, meldete sich die Angelleine. Nach unseren Ermittlungen ist uns ein Bernsteinfisch zum Opfer gefallen. Etwa 1 Kilo, im Fischverzeichnis mit zwei von fuenf Kochmuetzen eingetragen. Den verschmaehen wir nicht. Er steht heute Mittag auf dem Speisezettel. Dann eben die Ausbaumerei. Das Ausbaumen der Genua klappte auf Anhieb, dauerte aber auch schon lange. Ausbaumer losmachen, Fall klarieren und anschlagen, Vor- und Rueckholleinen befestigen und bereitlegen, Genua einrollen, einpicken, ausrollen, alles hochziehen. Na, da vergeht schon einiges an Zeit. Bei der Selbstwendefock dann das gleiche, allerdings gab es da Komplikationen, so dass wir das Segel (es ist kein Rollsegel) insgesamt dreimal hochziehen mussten. Aber seither klappt alles. Somit geht vorerst auch eine sehr alte Geschichte zu Ende: Kurz vor Cascais in Portugal hatten wir ja den zweiten Ausbaumer im Meer versenkt. Danach waren wir dauernd auf der Suche nach Ersatz und hatten den dann endlich in Las Palmas gefunden. Allerdings haben wir ihn – bewusst – etwas laenger anfertigen lassen. Beim ersten Ausprobieren fanden wir ihn dann doch ein bisschen lang. Eine der letzten Taten vor der Abfahrt zum grossen Toern in Mindelo war das Kuerzen des Ausbaumers. Und jetzt scheint er zu passen. Ausgebaumt ziehen uns die Segel ziemlich genau auf dem Kurs, den wir brauchen. Es segelt sich auch etwas ruhiger. Nur muessen wir etwas mehr auf der Hut sein, denn bei ploetzlich zunehmendem Wind, wie er in sogenannten Squalls fuer kurze Zeit auftritt, muessten wir die Segel runternehmen oder zumindest verkleinern. Da sind die Ausbaumer dann etwas im Weg. Bisher hatten wir aber noch keinen Squall. Zurzeit beschaeftigen wir uns mit dem Entwirren der Angelleine. Sie hat sich in ein unglaubliches Durcheinander verwandelt, weil wir sie nicht gleich aufgewickelt hatten beim letzten Fang. Aber wir haben ja Zeit.
ZWISCHENSTAND DER ANKUNFTSWETTE – DER WETTSCHALTER IST NATUERLICH NOCH OFFEN
Anzahl Tage Ueberfahrt Ankuftsdatum und Zeit Elgard 18 4.1.09, 12.00 Uhr UTC Klaus 16 2.1.09, 12.00 Uhr UTC Gerda und Juergen 14 31.12.08, 18.00 Uhr UTC Pierre 19 5.1.09 07.45 UTC Dagmar 22 8.1.09, 0840 Ortszeit

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Klaus Tischhauser
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