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Tag 6 der Atlantikueberquerung

046 Vorsegel ausgebaumt.jpg

Position: siehe Positionreport Log (bisherige Strecke):692 Etmal (Strecke von 12.00 UTC bis 12.00 UTC): 152sm Reststrecke (bis Barbados): 1333sm ETA (geschaetztes Ankuftsdatum und Zeit gem. MaxSea): 31.12.08, 03.45 Uhr UTC Wassertemperatur: 23 Grad Anzahl gefangene Fische: 1 Anzahl verlorene Koeder: 1 Anzahl gesichtete Schiffe: 2
Psychologisch haben wir einen wichtigen Abschnitt hinter uns, denn nachdem vorgestern das erste Viertel geschafft war, haben wir nun schon ein Drittel hinter uns. Das toent gut, oder? Allerdings folgt jetzt bis zur Haelfte eine Durststrecke. Soviel zur Mathematik. Wir wollten uns gestern Abend bei Herb reinhaengen und Wetterinfos von ihm erhalten. Die Empfangsbedingungen waren aber zu schlecht. Immerhin haben wir erfahren, dass vor uns – aber genug weit entfernt – ein Windloch liegt. Die Narid befindet sich gerade drin und kaempft mit 5kn Wind. Wir hatten selten weniger als 15kn und seit die Sonne heute da ist klettert er regelmaessig ueber 20kn. Das beschert uns eine Rauschefahrt mit ab und zu ueber 8kn Fahrt. Der Wind soll noch etwas zulegen, so auf 25kn. Dann wird es richtig flott. Gute 20 reichen uns eigentlich, aber wir haben hier ja nichts zu sagen. Wir wurden mal gefragt, was wir so essen. Nun, das ist recht unspektakulaer. Wir haben natuerlich die ganze Kiste voller Konserven der seltsamsten Art, ich glaube wir haben die Koenigsberger Kloppse, Rindsrouladen etc. schon mal erwaehnt. Bisher haben wir aber noch nicht auf Dosen zurueck gegriffen, sondern leben noch vom Frischzeugs, Fruechten und Gemuese. Fleisch haben wir gar keines gekauft, dafuer liegen zwei ganze Poulets im Kuehlschrank. Eines wird wohl als Weihnachtsschmaus herhalten muessen. Elgard kocht jeden Tag mindestens einmal warm. Zum Fruehstueck gibt es meist Toast, Joghurt, Fruchtsaft, Kaffee, Tee, Konfituere und manchmal ein Ei. Butter kommt aus der Dose, ein hollaendisches Produkt, das nicht mal im Kuehlschrank gelagert werden muesste (1.1 % Salz drin, das man aber nicht schmeckt). Machen wir aber natuerlich trotzdem. Manchmal gibt es Muesli. Die Milch kommt entweder aus dem Tetrapack oder wir verwenden Milchpulver und Wasser. Wir trinken meist Mineralwasser, abends zum Aperitif gibt es selten mal ein Bier oder einen kleinen Schluck Sherry mit etwas Geknabbere dazu. Die 8kg Bananenstaude ist immer noch gruen. Ihre Zeit kommt hoffentlich noch. Es fehlt uns also an nichts, wir haben sogar genug, um zum Zeitvertreib zu essen, was oefters mal vorkommt. Ach ja, um 16.00 Uhr gibt es Kaffee bzw. Tee und Kuchen, will heissen etwas zum Naschen, also Prinzenrolle, Schokolade, Madeleines oder was sonst so an Bord ist. Die Crew ist also nahrungstechnisch ausgesprochen gut versorgt, der Smutje macht einen hervorragenden Job und das bei jedem Seegang. Das Tuepfelchen auf dem i ist dann natuerlich der fangfrische Fisch. Wenn wir so schnell sind wie jetzt gerade, wird allerdings das Material wieder reingenommen, weil nur schon Koeder und Leine alleine einen rechten Zug bringen. Wenn da noch ein Bonito dranhaengt, dann muss man sich nicht wundern (machen wir ja sowieso schon lange nicht mehr) wenn wieder mal das ganze Geschirr weg ist. Letzte Nacht ist noch ein Katamaran an uns vorbeigezogen. Wir haben ihn angefunkt und erfahren, dass sie seit Gibraltar direkt unterwegs sind, natuerlich auch Kurs Karibik. Im Verlaufe der naechsten 24 Stunden werden wir dann unseren alten Langstreckenrekord brechen, der bisher bei 781sm zwischen den Kanaren und den Kapverden lag. Und in ein paar Tagen erreichen wir dann die 5000sm-Grenze der gesamten Reise. Und wenn man jetzt noch Weihnachten und Neujahr dazu nimmt, kann man nicht sagen, wir haetten hier an Bord der September nichts zu feiern. PS: haben gerade noch die Mitteilung erhalten, dass nicht ganz alles, was wir schreiben, verstaendlich ist. Unklar scheint zu sein, dass wir Baeume an Bord haben. Stimmt eigentlich. Das mit den Baeumen geht so: wenn der Wind genau von hinten kommt, stehen die Segel nicht so gut, wie wenn er seitlich einfallen wuerde. Im Passatbereich, mit seinen konstanten Winden, setzt man dann sogar noch anstelle von nur einem Vorsegel gleich zwei. So wird man dann regelrecht an diesen Segeln gezogen. Und weil dann zwei Vorsegel aufgezogen sind, braucht es auch zwei Baeume. Habe ein Bild angehaengt, vielleicht kommts ja mit.
ZWISCHENSTAND DER ANKUNFTSWETTE – DER WETTSCHALTER IST NATUERLICH NOCH OFFEN
Tage Ankuft Elgard 18 4.1.09, 12.00 Uhr UTC Klaus 16 2.1.09, 12.00 Uhr UTC Gerda und Juergen 14 31.12.08, 18.00 Uhr UTC Pierre 19 5.1.09 07.45 UTC Dagmar 22 8.1.09, 0840 Ortszeit Nicole B 14 31.12.08 11.30 UTC

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Klaus Tischhauser
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