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Pirates of the Carribean

Wir liegen in der Wallilabou Bay, in der im Film schon die Pearl von Captain Jack Sparrow lag. Die Filmkulissen stehen zum Teil noch. Holzfaesser, Kanonenrohre, Saerge und ein paar Haeuserteile. Alles umgeben von dichtem , saftigem Gruenzeugs. An Land alles halb verfallen oder von Wind und Wetter gebeutelt. Zwei Kneipen voller Yachties. Dennoch alles sehr idyllisch. Beim Einlaufen empfingen uns schon weit ausserhalb der Bucht Einheimische in ihren kleinen Ruderbooten. Die Abfangjaeger begleiten einen dann rudernd in die Bucht und helfen gegen Entgelt beim Festmachen. Man liegt hier entweder an einer Ankerboje oder vor Anker und jeweils mit einer Heckleine zu einer Palme am Strand oder zum Steg. Kaum festgemacht folgen schon die naechsten schwimmenden Haendler. Frisches Brot zum Fruehstueck, Schmuck, Fruechte, Fisch werden angeboten. Fuer uns hat es immer was dabei. Die Preise liegen etwa beim Doppelten des Supermarktpreises. Aber enthalten ist darin ja auch ein sehr guter Heimlieferservice. Und einen Supermarkt hat es eben gar nicht, und schliesslich sollen die Leute ja auch was verdienen. Reich ist hier wohl noch kaum einer geworden. St. Vincent ist eine der eher aermeren Inseln, wobei auch der Rest, den wir bisher sahen, z.T. sehr arm ist und uns stark an Afrika erinnert. Der Kontrast zum offensichtlichen Reichtum der Yachties ist immer wieder verrueckt. Am Abend haben wir dann die Seglerkneipen links liegen lassen und sind ins Dorf hochmarschiert. Dank Jeffrey, einem wahrscheinlich rund 10-jaehrigen, der uns gefragt hatte, ob wir etwas suchen, haben wir schliesslich doch noch eine Verpflegunsmoeglichkeit gefunden. Es lag schon ein Fussmarsch mit einigen Hoehenmetern hinter uns, vorbei an verschiedenen Gebetshaeusern der unterschiedlichsten Kirchenrichtungen. Der Weg zurueck war etwas einfacher, aber irgendwie doch beschwerlich. Das fruehe Aufstehen und die allgemeine koerperliche Vergammelung, der wir irgendwie langsam zum Opfer fallen, waren wohl die Gruende dafuer. Heute frueh waren schon wieder alle Kleinruderbootbesitzer in der Bucht draussen. Diesmal beim Fischen. Wenig spaeter sieht man ihre Boote ueberall bei den Yachten, den schoenen Fang praesentierend. Der Bordfischer der September hat denn auch gleich den Kontakt zu einem Fischer gesucht. Nicht zum Fisch kaufen, sondern um Werksspionage zu betreiben. Schon am Vortag hatte er bemerkt, dass sein Boat-boy einen Koeder im Boot liegen hatte, den er selber auch an Bord hat. Die Diskussion mit dem Fischer, in dessen Boot ein praechtiger Bonito lag, hat dann ergeben, dass 1. die Leine weit ausgelassen sein muss und 2. etwas Weiss am Koeder sein sollte. Zudem sei ein wenig speed noetig, daher rudere er dann sehr schnell. Und schon beisse der Fisch an. Gleich nach dem Auslaufen werden wir hier in der Bucht noch den bereits praeparierten Koeder rauslassen. Falls es nicht klappt, liegt auch schon eine Ausrede bereit: Die Fische beissen nur fruehmorgens, wenn wir nochmalerweise noch am Kopfkissen horchen.

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Klaus Tischhauser
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