Die ganze Nacht durch hat es geregnet und das in der Trockenzeit. Vor 07.00 Uhr machte sich der Skipper auf den Weg zum Fischen. Alle lokalen Tipps von gestern sollten heute umgesetzt werden. Allerdings: Regen und keine Sonne waren schon mal schlechte Voraussetzungen. Das Resultat dann entsprechend: kein Fisch, daufuer wieder mal einen Koeder verloren. War an einer Unterwasserpflanze haengen geblieben. Dann, nach dem Fruehstueck tauchte ploetzlich Julio wieder auf und war an Bord. Als Fischerboote vorbeifuhren hatten wir bald ein ordentliche Portion Fisch an Bord. Julio schlug vor, ein Strand-Barbeque abzuhalten. Allerdings wollten wir noch den verlorenen Koeder wieder zurueckholen. Schliesslich hatte sich der Skipper gemerkt, wo er haengen geblieben war. So luden wir die zwei anderen Yachten in der Bucht noch ein. Jeder sollte etwas mitbringen, was zu Fisch passen wuerde. Reis, Salat, Kartoffeln und natuerlich Getraenke. Der Koederrueckholversuch war aeusserst erfolgreich. Zum Glueck, denn die ganze Bucht war mittlerweile verseucht von Diesel, welcher von der gesunkenen Motoryacht ausgelaufen war. Als es eigentlich haette losgehen sollen, haben uns wieder sehr kraeftige Schauer heimgesucht. Danach aber ging es los und man traf sich am nahen Strand. Bald war ein Feuer gemacht, trotz Regen. Rum und Wein machte die Runde. Spaeter kam dann auch der lokale Held, Chun-Chun, dazu. Er hat schon seit Jahren Segler in der Bucht empfangen und Strandparties organisiert. Dabei hatte er anscheinend einige Leute kennengelernt, u.a. Jaques Brel. Na, immerhin. Nun waren wir an der Reihe. Mit Julio lieferte er sich, wie uebrigens alle anderen Fischer auch, ein Streitgespraech ueber Praesident Hugo Chavez. Der soll ja das Referendum um die Amtsverlaengerum auf Lebenszeit mit 52% der Stimmen gewonnen haben. Julio will nun nach Margarita, um sein Geld von der Bank zu holen, weil er fuerchtet, dass der Staat nun alles vom Volk raube. Wir nehmen ihn vielleicht mit, haben ihm aber schon das Versprechen abgenommen, dass waehrend des Segelns nicht getrunken werde. Der gegrillte Fisch, die Mitbringsel der Schiffe und die Kokosmilch aus den gerade geplflueckten Kokosnuessen, gemischt mit Rum, waren allesamt lecker. Die Diskussionen angeregt. Und der Himmel blau und voller Sonne. Morgen bleiben wir noch, um dann uebermorgen ganz frueh nach Isla Margarita loszusegeln.