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Mallorca – Cala de Santa Ponca

Die Ueberfahrt war ruhig und ereignislos, der Wind hat noch etwas zugelegt und sich so gedreht, dass wir schliesslich gut Kurs auf Mallorca anlegen konnten, nachdem wir vorher gekreuzt hatten. Wir sind besonders froh, weil die Seppi-Crew wieder mal ein kleines Kapitel in einem der vielen Themenbuecher uebers Segeln geschrieben hatte. Natuerlich haben wir das verschwiegen, damit sich niemand Sorgen macht (obwohl sich natuerlich die duennbesaiteten wohl permanent Sorgen um uns machen, bei all den seltsamen Vorkommnissen).
Diesmal fuhren wir mit praktisch leerem Tank los – nicht weiter schlimm, wir sind ja ein Segelboot. Aber bei den angesagten leichten Winden rechneten wir eher mit einer Motorueberfahrt. Als wir losfuhren, wussten wir allerdings noch nichts von unserem Glueck, bzw. der Skipper teilte seine Beobachtungen nicht mit der Skipperin – denn was nicht sein kann, darf ja bekanntlich auch nicht sein.
Aber schon kurz nach dem Ankeraufgehen begann der Steuerbordmotor zu stottern und starb dann ab. Dass sich beim Fuellen des Tagestanks im Schauglas des Dieselfilter ploetzlich viele Blasen bildeten passten nun zum Bild ‚Tank leer‘. Allerdings hatten wir das schon vor ein paar Tagen, als der Steuerbordmotor ebenfalls ploetzlich abstarb, analysiert und kamen zum Schluss, dass das nicht sein koenne, der Verbrauch waere dann einfach unerklaerlich hoch. Zudem lief der Motor wieder einwandfrei – bis eben.
Nun also ein fast voller Tagestank, der normalerweise genug weit reichen sollte, aber eben: wir konnten unseren Erfahrungen ja nicht mehr trauen, denn der Tank war leer. Und wieviel war wirklich noch drin? Die geneigte Fachfrau wird hier natuerlich einwerfen, dass es ja schon seit geraumer Zeit die Erfindung der Tankanzeige gebe. Richtig, haben wir auch, aber sie ist etwas ‚verhockt‘, altes Schiff halt. Daher benutzen wir sie nicht und haben sie gar nicht angeschlossen. Also ins Loch gucken und schauen. Fazit: ein paar cm sind da schon noch drin, das sollte doch reichen. Dennoch diskutieren wir, dass wir umkehren sollten und die lediglich 8sm, die wir in den letzten paar Stunden kreuzend hinbekommen hatten, zurueckmotoren und uns ein paar Kanister Diesel besorgen.
Wir haben und dann doch fuers Segeln entschieden, denn wir hatten ja Zeit. Und schliesslich kam, wie eingangs erwaehnt, alles besser. Die urspruengliche Ansage (vor Bekanntwerden des Dieselmankos) von einer Ankunft um 10 Uhr morgens wurde um weniger als eine Stunde verpasst und den groessten Teil sind wir gesegelt.
Dann gleich an die Tanke und gefuellt – wie immer uebervoll, so dass die Bilge wieder einmal einen Abrieb gekommt. Das hat langsam Tradition. Wieso der Verbrauch so hoch war, muessen wir noch analysieren (oder auch nicht). Kann sein, dass wir zu oft nicht die oekonomischste Drehzahl gewaehlt hatten, sondern einfach ankommen wollten und den Hebel runtergelegt hatten, mit den entsprechenden Konsequenzen.
Nun liegen wir also in einer grossen Bucht, zusammen mit vielen anderen Segelreisenden. Es hat hier eher weniger Charterschiffe. Und was auch ganz fehlt: Quallen. Und so war der Schwumm heute denn ein besonders sorgloser. Wassertemperatur mittlerweile 20 Grad, 1 Grad waermer als auf Ibiza. Das nehmen wir auch gerne mit.
So, nun also Mallorca. Freunde treffen und Arbeiten erledigen (lassen) ist das Moto der naechsten Tage. Fuer Dienstag haben wir eine Boje auf Cabrera reserviert, ist Pflicht im Naturpark. Bis dahin herrscht wohl Funkstille – ausser wir schreiben wieder mal ein Kapitel in einem der Hefte. Morgen besteht nochmals eine Chance dazu, wir werden uns noch eine Bucht naeher an Palma heranverlegen, da kann noch viel passieren.

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Klaus Tischhauser

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