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Essaouira

Dichter Nebel umgibt uns und das schon seit dem Tag nach unserer Ankunft in Essaouira. Da herrschte noch Sonnenschein und bescherte uns einen schoenen Sonneuntergang. Das nach 250sm Durchsegeln seit Rabat. Ueber Nacht dann, also von Sonntag auf Montag setzte Nebel ein und seither ist hier eine grauweisse Herbststimmung der Normalzustand. Die Bucht von Essaouira wird wohl nicht so oft von Seglern angesteuert, weil z.T. hoher Schwell aus dem Atlantik droht. Unsere Erfahrung bisher ist aber ganz ok. In der ersten Nacht hat es zwar noch etwas zuviel geschaukelt, seither hat sich die Lage aber beruhigt.
Da es fuer einige Tage wohl wenig Wind gibt planen wir, noch bis ca. am Samstag hier liegen zu bleiben. Gestern sind wir erstmals an Land gegangen. Die Hafeneinfahrt mit der September waere schwierig gewesen und drinnen liegen unmoeglich, da der Hafen total mit Fischerbooten vollgestopft ist. Da am Sonntag die meisten Fischer nicht fischen, war die Situation natuerlich besonders chaotisch. Zudem wird der Hafen ausgebaut, so dass er in Zukunft auch Segelyachten mehr Platz bieten kann. Durch die Arbeiten sind sicher auch ein paar Plaetze der Fischer nicht benutzbar. Uebrigens schon auf Google Earth sieht der Hafen von oben faszinierend voll aus, aber mit einer unuebersehbaren Ordnung.
Die Formalitaeten sind schnell erledigt, auf dem Hafengelaende befinden sich Police, Douane (Zoll) und Gendarmerie (diese hatte uns am Vorabend angefunkt, da sie das fremde Schiff in ihrer Bucht entdeckt hatten (es hatte ja noch keinen Nebel). Vorher hatten wir vergeblich versucht, uns auf Kanal 9 und 16 an die Capitainerie zu wenden). Ein Helfer hat uns schon vor dem Anlegen entdeckt und uns zu den Orten geleitet, er bekam ein kleines Trinkgeld dafuer.
Dann Wiedersehen mit Essaouira. Es ist sicher noch touristischer geworden, aber irgendwie halt doch speziell. Wir hatten uns mit der Kleidung etwas verkalkuliert, kurze Hosen uns so. Dabei waeren lange und ein Fliess besser gewesen. Trotz Sonntagsnichtfischen haben wir leckere Doraden gegessen, da uns der Restaurant-Besitzer erklaerte, dass es immer kleine Fischer gaebe, die keinen Sonntag einschieben wuerden und es daher durchaus frischen Fisch am Montag geben koenne. Die Doraden waren wirklich frisch und lecker.
Heute ein richtiger UHU-Tag (ums-Huus-umme) bzw. natuerlich ein USU-Tag. Es liegen ein paar Arbeiten an, z.B. Lazy-Jacks flicken, sind beim letzten Segelbergen gerissen. Oder den Radarreflektor am Masttopp umpositionieren, weil er bei starkem Geschwanke Geraeusche verursacht, die uns nachts wach halten. Und so dies und das mehr. Auch viel Administratives laesst sich hier gut erledigten, auch dank der sehr guenstigen und einfach zu bekommenden Gigabites in Marokko. Fuer 10 Dh (=1EUR oder 1CHF) gibt es 1 Gigabite und man kann sooft und soviel kaufen, wie man will. Das hat gestern Abend sogar zu einem Tatort-Abend gereicht.
Der Hauptkostenpunkt gestern war der ungeplante Besuch in einem kleinen Lokal einer Berber-Frauenkooperative (davon gibt es hier einige). Der Olivengrosshaendler hatte uns zu ihnen gefuehrt. Da haben wir einiges ueber die Produktion diverser Mittelchen, Mischungen und Salben erfahren. Wichtig ist natuerlich die Argan-Oel-Produktion. Wir haben dann bei Tee und Brot allerlei gekostet und wollten dann auch ein paar Sachen kaufen. Die faszinierenden Duefte mit den guten Erklaerungen haben da gut gewirkt. Auch etwas lokale Musik haben wir erstanden und ein paar Suessigkeiten, die es uns schon in Rabat angetan hatten. Und so kommt es, dass wir rundum gut versorgt sind und das Schiff eben gar nicht verlassen muessen.
Der Rueckweg war dann noch etwas speziell, denn Nebel war wieder aufgezogen und so war es voellig unmoeglich, die September von Land aus zu sehen. Mit etwas Glueck und dem guten Gespuer der Skipperin haben wir dann aber nicht lange herumirren muessen, sondern sind fast punktgenau nach Hause gekommen.

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Klaus Tischhauser

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