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Seglerlandalltag oder Landsegleralltag?

Wie auch immer, die September steht an Land und wir wohnen in einem Zimmer daneben. Tagsueber gehen wir auf und ans Schiff arbeiten, mittags gehts zu den Ladies an der Strasse ein durchwegs leckeres und preiswertes Mittagessen holen, das wir dann auf der Veranda vor dem Zimmer zu uns nehmen. Nachmittags wieder Arbeit und abends mal ein Bierchen zu Hause oder in der Kneipe ueber uns oder sonstwo in Chaguaramas – es hat drei, vier andere Lokale, alle wie bei uns in einen Schiffsbetrieb integriert – oder Film/Tatort schauen im Zimmer. Heute zum ersten Mal zwischen den Arbeiten auf die andere Inselseite geradelt zum Strand und gebadet.
Aber die draengende Frage ist ja wahrscheinlich: wieso steht die Seppi an Land??
Nun, einerseits muss das jedes Schiff ab und zu, um den Unterwasserbereich neu mit einer Schutzschicht gegen Bewuchs zu ueberziehen, sog. Antifouling. Das ist aber nur ein kleiner Job. Wir haben unseren laengeren Aufenthalt genutzt, um ein paar Arbeiten in Auftrag zu geben. Das sind ganz ordentliche Jobs geworden: ganzes Deck und Unterwasserschiff Sandstrahlen. Das Deck, damit unser grauer Antirutschbelag, unter dem es wohl Roststellen hat, zu entfernen. Danach wird alles weiss. In diesen Gefielden ein Muss, wenn man nicht dauernd den Geruch von gebratenem Fleisch um sich haben will (und den Schmerz der brennenden Fuesse).
Dann haben wir das ganze Cockpit machen lassen, weil das schon laengere Zeit ein Sorgenkind war. Wo Holz und Stahl zusammenkommen lag schon einiges im Argen und hat dauernd viel – schliesslich sinnlose – Arbeit fuer uns nach sich gezogen.
Selber beschichten wir den Trinkwassertank neu und haben viele kleinere Arbeiten vor uns. Dann kommen noch wiederkehrende Wartungsarbeiten dazu wie zB an der Rettungsinsel und den
Schwimmwesten, Riggkontrolle, Segelmacher, etc, etc.
Chaguaramas ist fuer all das DER Ort. Da Trinidad auch eine Oelindustrie hat, gibt es hier fuer wirklich alles Spezialisten. Und das wollen wir halt nutzen, denn nachher, nach dem Panamakanal, ist dann fuer lange Zeit nichts mehr derartiges anzutreffen.
Einige der in Auftrag gegebenen Arbeiten haben etwas groessere Dimensionen, als urspruenglich geplant, angenommen. Aber wir sind da nicht wirklich ueberrascht.
Ach ja, dann waren wir ja noch am Karneval! Obwohl wir ja ganz und gar keine Karnevalisten sind, hat uns nur schon der eine Besuch ordentlich beeindruckt. Wahnsinn, wieviele Menschen da praechtig kostuemiert, begleitet von unglaublich lauten Musiklastwagen durch die Strassen der Hauptstadt ziehen, vorbei an verschiedenen Stationen mit Juroren und schliesslich fuer alle endend auf einem riesigen Karnevalsgelaende. Bis dahin haben wir es nicht geschafft, ein paar Stunden haben uns gereicht – und wir mussten ja auch noch etwas arbeiten am Schiff. Schon Wochen zuvor wird hier in diversen Formaten gefeiert, Montag und Dienstag waren dann der Hoehepunkt. Nach Rio sei dies der groesste Karneval und viel chaotischer. Wir koennens nicht vergleichen, waren aber wie gesagt beeindruckt.

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Klaus Tischhauser

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