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Carenero

Wieder 3sm weiter liegen wir jetzt in einer Bucht von Carenero. Es ist zum verrueckt werden schoen hier. Vor allem die Unterwasserwelt ist sehr abwechslungsreich. Aussehen tut das ja immer wie im Zoo, wenn man vor einem grossen Fenster steht, hinter dem sich unzaehlige unterschiedliche Fischarten tummeln. Total kuenstlich, dachten wir dann jeweils. Aber es ist ja tatsaechlich genau so. Unmengen an unterschiedlichsten Fischen von den superkleinen bis zu den groesseren. Nur die Grossen und ganz Grossen halten sich ausserhalb des Riffs auf. So wie gestern der groesste Barakuda, den wir je gesehen hatten. War ungefaehr so lang wie wir! Hier, wo die Ufer von Mangroven gesaeumt sind, liegt natuerlich auch die ideale Kinderstube fuer viele Fische. Daher schwimmt man manchmal einfach durch ein Meer von Kleinstfischen. Aber auch groessere Schwaerme von Yellow Jacks und Blue Jacks (gibt es das ueberhaupt?) schwirren ausserhalb der Riffe immer um einen rum. Wunderschoen sind auch die verschiedenen Korallen und Pflanzen, eben auch wie im Aquarium.

Gestern tauchte doch tatsaechlich ein anderer Segler auf, der nun neben uns liegt. Spanier – totale Seltenheit – eine Familie mit zwei kleinen Maedchen aus Valencia. Gut, mal Nachbarn zu haben.

Jede Insel hat so ihre Eigenheiten. Crasqui mit Bewohnern und schoenem Riff, Noronqui mit Schildkroeten, Carenero mit Mangroven und vielen Schnorchelecken, spaeter kommen dann noch Flamingos dazu, die wir bisher nur vorbeifliegen gesehen haben.
Auch am 13. Tag nach dem letzten Einkauf haben wir immer noch Frischwaren an Bord. Nicht schlecht, gut gemacht, Smutje! Heute allerdings zum letzten Mal frisch gepressen Fruchtsaft zum Fruehstueck, Fruechte sind nun wirklich ausgegangen. Die Versorgungslage an Bord ist also unbedenklich. Nur Rum haben wir keinen mehr, und das in der Karibik. Ging alles in die Kehlen der Lokalbevoelkerung. Aber wir konsumieren das Harte ja sowieso nicht so reichlich. Vom Rest, Wein und Bier, haben wir auch noch Bestaende an Bord. Also alles im hellgruenen Bereich hier. Und fuer die naechsten 6 bis 7 Tage sieht es diesbezueglich stabil aus. Dann steht dann wohl in Bonaire der naechste Einkauf an. Bis dahin geniessen wir die Abgeschiedenheit.
Wir fuehren allerdings ein Liste mit Dingen, die uns interessieren, die wir von hier aus aber einfach nicht herausfinden koennen ohne Internet. Sobald wir dann wieder richtig online sind, machen wir uns dann schlau. Halb online sind wir schon. Wir koennen mit der Kurzwelle websites abfragen und bekommen dann einfach als Textfile z.B. die Frontseite der NZZ-website. Das ist schon mal was. Wenn man das einander dann vorliest, ist das natuerlich nur eine Ansammlung von Schlagzeilen, evtl. noch ein paar Worte Anriss des Inhalts. Den Rest muss man sich dann halt dazu denken. Aber auch etwas Aktualitaet bekommt man so mit. So haben wir kurze Zeit nach dem Ende des Wimbledon-Finals den Namen des Siegers gekannt. Dass wir uns aber sonst gewohnt sind, deutlich mehr Zeit mit online-Lesen zu verbringen, merkt man schon, wenn man mal so abgeschnitten ist. Aber wenn es uns zu bunt wird, koennen wir ja immer wieder Fische schauen gehen. Das ist – erstaunlicherweise – immer wieder spannend und wir entdecken immer wieder Neues. So z.B. gestern, als es auf einer weiten, sandigen Unterwasserebene mit kleinen Huegelchen nur Seesterne und kleine Gras- oder Schlammbueschel zu sehen gab. Ploetzlich bemerkten wir, dass die Bueschel unten so etwas aehnliches wie eine Qualle hatten und pulsierten. Also weder Gras noch Schlamm, sondern eine Anemonenart? Eine am Boden lebende Quallenart? Sonst was? Mit Internet koennten wir es herausfinden. So bleibt uns nur das Staunen.

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Klaus Tischhauser

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