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Dauerregen und Geisterschiffe im Paradies

Nun wissen wir also was die Symbole in der Wetter-App in der Realitaet bedeuten. Dunkle Wolken, Vielfachblitze, maximale Regentropfen und eine Sonne, die dennoch frech vor der Wolke hervorschielt. Der erste Tag nach unserer Ankuft auf San Blas war recht sonnig und regenfrei. Das hat sich aber nun geaendert. Dauerregen der heftigsten Art, Donnergrollen, Blitzgezucke am Laufmeter und zumindest gestern keine Sonne. Auch im Paradies ist ein grauer Regentag ein grauer Regentag. Ok, es ist selbst im Regen draussen warm, aber fuer’s Auge ist nicht so schoen. Also haben wir das Schiff keine Minute verlassen, ja sind nicht mal aus dem Cockpit raus. Die Nacht davor war dafuer unterhaltsamer. Das ’schlechte‘ Wetter hatte sich mit starken Winden angekuendigt, ungefaehr so, wie wir das schon auf See erlebt hatten. Dann der starke Regen. Das fuehrte dazu, dass die Schiffsfrau nachts aufgestanden ist, um gegen das eindringende Wasser im Cockpit zu kaempfen – das in Palma de Mallorca gefertigte Stoffzelt ist so starkem Dauerregen leider nicht gewachsen – (und an anderen Stellen, wo wir selber etwas gepfuscht hatten), derweil der Schiffsmann friedlich schlummerte. Bis dumpfe Geraeusche am Schiffsrumpf ihn aus dem Schlaf rissen. Oben angekommen fand er die Skipperin mit einem jungen Belgier vor. Er von seinem Schiff aus, die Skipperin von der September aus, versuchten sie unseren uns zu nahe gekommenen Nachbarn wegzudruecken. Anscheinend hatten beide Schiffe ihre Anker noch fest im Grund, der mittlerweile total eingeschlafene Wind hatte die Boote aber wohl in unterschiedlichen Richtungen treiben lassen. Und so verhakte sich seine Ankerleine unter unserem Kiel. Das Problem loeste sich aber mit vereinten Kraeften schnell und ohne dass Schaden entstanden waere. Endlich schluepften wir wieder ins Bett. Im Morgengrauen dann klopfte es schon wieder ans Boot, diesmal von Menschenhand. Der Belgier wieder. Er machte uns darauf aufmerksam, dass jetzt, wieder mit mehr Wind, ein unbewohntes bzw. verlassenes Schiff sich langsam durchs Ankerfeld und so ziemlich genau auf uns zu bewegte. Lange diskutierten wir, was zu tun sei, obwohl klar war, dass wir weg muessen. Aber einerseits war da unser guter Ankerplatz mit dem gut haltenden Anker und andererseits unsere Traegheit. Am wandernden Schiff selber wollten wir nichts machen. Es geistere schon seit Langem in der Lagune herum mit nur 15 Metern Ankerkette und der Besitzer sei verschwunden. Haetten wir vor, laenger hier zu bleiben, haetten wir es mit unserem Heckanker voruebergehend irgendwo festmachen koennen. Aber da wir ja auch auf dem Absprung sind, hoben wir halt den Anker und legten uns an anderer Stelle in die Bucht. Dann war auch schon Zeit fuer’s Fruehstueck. Mit frischem, selbstgebackenen Brot!
Heute, nach dem trueben Tag von gestern, an dem die meisten Schiffler ‚zu Hause‘ geblieben waren, herrscht wieder Hochbetrieb. Die Sonne lacht, der Wind weht wieder ein bisschen. Und so wollen auch wir noch raus mit dem SUP und die starren Knochen ein wenig aussschuetteln gehen.
Das Geisterschiff scheint sich nun nahe der Stelle, an der wir auch schon lagen, wohl zu fuehlen und auf den naechsten Ausflug zu warten.

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Klaus Tischhauser

Eine Antwort

  1. Hallöchen Ihr zwei , schön das es Euch gut geht und wir sind immer und weiter sehr gespannt auf eure Abendteuer. Denn das wollen wir ja auch noch machen in einem Jahr vielleicht nach unserer Karibik. Im Moment sind wir noch in Klein Curacau. In einpaar Tagen vielleicht nochmal Bonaire wenn wir eine Mooring bekommen. Ansonsten gleich weiter. LG von der SY Hembadoo Inge & Klaus

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