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Von Charleston nach Georgetown

Charleston hat uns weiterhin wirklich sehr gut gefallen. Eine geführte Tour durch die Stadt haben wir nicht hinbekommen, alles ausgebucht im Mai! Dafür Besuch des Flugzeugträgers USS Yorktown. Hat uns mässig gefallen. Dann Besuch eines ehemaligen Plantagensitzes einer Sklavenhalterfamilie. Interessant und natürlich auch bitter.

In der Stadt kann man einfach einen Strassenzug hoch, den nächsten wieder runter und dann das selbe quer laufen oder radeln. Verkehr hat es wenig.
Zweimal hatten wir den Schweizer Einhandsegler Andy von der Ulalena abends an Bord, was sehr nett war. Zusammen stellten wir die ausländische Grossmacht im Ankerfeld dar. Neben uns Eidgenossen hatte sich noch ein hollöndisches Pärchen hierher verirrt. Dann tauchte aber noch eine Berühmtheit auf: die britische Maiden, die Segelgeschichte geschrieben hat und vorallem für Frauen im Segelsport unermessliches geleistet hat (natürlich ihre Crew unter Tracy Edwards). Unbedingt mal auf YouTube gucken, kam neulich ein Film darüber raus.
Wir sassen in Charleston ja ein wenig fest, da der Nordwind einfach nicht aufhören wollte. Da traf es sich gut, dass wir an einem netten Örtchen festsassen. Einziger Wermutstropfen: wie auch schon in Fernandina machte eine Papiermühle negativ auf sich aufmerksam. Der Nordwind wehe oft ihren Flatulenz-ähnlichen Gestank rüberwehen. Fehlte der mal, war evtl gerade Ebbe und der faulige Flussboden hat ‚geduftet‘. Dem ganzen Gedufte wird noch zusätzlich die Krone aufgesetzt, indem es hier kaum möglich ist, nicht stark parfümierte Abfallsäcke zu kaufen! Erfindergeist in Ehren, aber muss das sein? So liegt dieser Duft auch noch immer in der Luft.
Aber einen Teil dieser Kulisse haben wir gestern verlassen und sind Richtung Georgetown aufgebrochen. Wegen des nach wie vor ungünstigen Windes innen durch den ICW. Ein sehr schönes Teilstück. Meist ohne Bebauung, mit viel Natur, Pelikanen, Delphinen und sogar einem Krokodil oder Aligator. War auf jeden Fall gross.
Die Nacht in der ‚Wildnis‘ vor Anker. Total ruhig. Einzig das Wetter hat noch nicht so recht mitgespielt. Alles grau und Nieselregen. Das bei durch den Nordwind mittlerweile verhältnismässig tiefen Temperaturen. Es sind seit langem erstmals wieder lange Hosen, feste Schuhe und Socken in Gebrauch und nachts zwei Wolldecken bzw neuerdings sogar wieder eine normale Bettdecke. Nun wird es aber bereits wieder wärmer, schliesslich beginnt hier der Sommer.
Heute Weiterfahrt nach Georgetown, langsam und mit Zwischenstopp, um nicht gegen 2.5 Knoten Strom gegenan fahren zu müssen.

Der Ort scheint mit weniger als 10‘000 Einwohnern sehr beschaulich. Aber auch hier: gleich neben uns eine Stahlfabrik und dahinter wieder die obligate Papiermühle mit ihren rauchenden Schornsteinen. Der Wind scheint aber diesmal eine gute Richtung zu haben, so dass wir uns voll auf den Duft des Abfallsacks konzentrieren können.

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Klaus Tischhauser

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