Brasilien, das Land und dessen Bewohner wir so ins Herz geschlossen hatten und dessen Grösse so überwältigend ist, liegt nun tatsächlich hinter uns. In Rio Grande klarierten wir aus. Die Stadt wollte uns den Abschied aus dem Land wohl einfach machen, sie ist die unansehnlichste, die wir kennen lernen durften. Vielleicht hat sie viele schönere Teile, in denen wir uns einfach nicht bewegt haben. Aber da, wo wir waren, fanden sich sehr viele permanent geschlossene Geschäfte, viele Schilder, die Immobilien zum Verkauf anboten und dem ganzen alten Hafengebiet entlang halb versunkene und dahinrottende Schiffe.


Ob das noch eine Folge der katastrophalen Überschwemmungen von vor einem Jahr ist, die Porto Alegre betraf aber eigentlich auch Rio Grande hätte betroffen haben müssen? Wir wissen es nicht. Gemäss Wikipedia soll die Stadt – ähnlich wie Porto Alegre – eine vergleichsweise hohe Lebensqualität und einen höheren Wohlstand dank des Hafens aufweisen.
Wir lagen nach der Ankunft die erste Nacht im Kanal und wollten dann die 17 km hoch in die Stadt und zu den Behörden mit den Fahrrädern absolvieren, fuhren dann aber doch mit dem Schiff und legten uns gegenüber vom Museo Oceanografico vor Anker.


Der freundliche Direktor bot uns zwar an, an seinem Steg kostenfrei festzumachen, aber wir blieben vor Anker. Abschiedsessen und letzte Caipirinhas im Sunset Restaurant, wo wir die Sonne knapp verpassten.

Dann am nächsten Tag unter Segeln und mit der Strömung raus aus dem Kanal, wieder vorbei an den langen Industriehafenanlagen auf der einen und grüner Natur auf der anderen Seite.


Jetzt trennen uns noch 10sm vom Hafen La Paloma in Uruguay, nach anderthalb Tagen ruhigsten Segelns. Das weinende Auge schaut zurück nach Brasilien, das andere freut sich auf Neues – das erste neue Land seit Belize im Jahr 2022!