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Grenada – ein Tropenparadies?

Heute haben wir die September wieder einmal Richtung Land verlassen. Nachdem der Regen fast die ganze Nacht auf die September niedergeprasselt ist – das geht mit nicht ganz idealen Schlafverhaeltnissen einher, da wir unter einer Luke schlafen, die die Regengeraeusche kaum fernhaelt – blieb der ganze Tag trocken. Zumindest von oben. Denn wir haben einen Ausflug zum Grand Etang gemacht, dem grossen Kratersee im Zentrum von Grenada. Dort angekommen spielte schon Musik auf (ein Gitarrist und ein Trommler) und die Verkaufsstaende waren alle besetzt. Grund: 3 Kreuzfahrtschiffe waren angesagt. Wir hatten das auch schon heute morgen auf UKW-Funkkanal 68 gehoert, dem Informationskanal der Cruisers hier, dem wir zum ersten Mal beim Fruehstueck gelauscht hatten. Wir hatten uns aber fuer eine Wanderung entschieden, und die sehr netten Frauen von der Information hatten uns den Weg rund um den Etang empfohlen. Allerdings mit dem Hinweis, dass der Weg der staren Regenfaelle wegen sehr, sehr schlammig sei. Wir liessen uns nicht abschrecken und haben dann recht schnell erfahren, was damit gemeint war. Der Weg durch den tropischen Regenwald war wirklich sehr, sehr nass, diesmal von unten. Dennoch haben wir den Entscheid nicht bereut. Es ist einfach immer wieder faszinierend zu sehen, was fuer ein undurchdringliches Geflecht aus Pflanzen die Natur zustande bringt, wenn die Umstaende es erlauben. Ueber uns Schlangen, allerdings unsichtbar, da tagsueber in luftiger Hoehe am Doesen, um unsere Knoechel blutluesterne Muecken und um uns Kolibris. Auch Mona-Affen, die wir aber nur oben an der Strasse gesehen hatten, wo sie mit Bananen gefuettert werden. Das spricht fuer ihre Intelligenz. Nach der (Kampf-)Wanderung, die wohl 2 Stunden gedauert haben mag, haben wir uns auf den Weg nach Grenville gemacht, etwas weiter noerdlich an der Ostkueste der Insel. Zuerst Verpflegung in einem netten Restauerant. Auf dem Teller vieles, aber bei weitem nicht alles, was die Insel hervorbringt. Danach Besuch in einer Fabrik, in der das, was die Insel bis zum Hurrikan Ivan 2004 in einer Menge hervorgebracht hatte, die einem Drittel des Weltmarktes entsprach, naemlich der Muskatnuss. Seither ist der Ausstoss auf 10 Prozent zusammengeschrumpft und Indien hat die Stellung als Nummer 2 der Welt von Grenada uebernommen. In der als Kooperative organisierten Fabrik wird jeder Arbeitsschritt noch von Hand ausgefuehrt, falls es denn etwas zu tun gibt. Gerade noch 10 Personen arbeiten in dem Gebaeude, das vormals ueber hundert Personen Arbeit geboten hatte. Nach Hurrikan Ivan folgte uebrigens Emily ein Jahr spaeter. Und das in Grenada, das bis dahin als Hurrikan-freie Zone galt. Zum Glueck bauen die meisten Bauern neben der Muskatnuss noch einiges anderes an, die Liste ist recht lang, hier nur das, was wir bisher beobachtet haben: Bananen, Kakao, Kokosnuesse, Nelken, Zimt, Ingwer, Kuerbisse, Hibiskus, Kartoffeln, Tomaten, diverse Kohlarten und aehnliches, Kopfsalat, Karotten, Erbsen, Papaya, Zuckerrohr. Auf dem Rueckweg haben wir – oder genauer der Skipper – gewisse Schwaechen in der Landnavigation nicht verbergen koennen. Als ein Kreisel mit Faehnchen in den grenadinischen Farben auftauchte, wurde sehr hastig zum Ausstieg gedraengt. Dumm nur, dass im Moment alle Kreisel so aussehen und wir noch ca. 10 km vom Ziel entfernt waren. Noch duemmer, dass die Minibusse mit der Nummer 2 zu der Tageszeit offenbar praktisch nur in eine Richtung unterwegs waren. Natuerlich nicht in unsere. So marschierten wir in der sengenden Sonne noch einige Zeit, bis dann doch endlich ein Buesschen sich unser erbarmte und uns mitnahm. Zurueck dann auf dem roten Baroenchen. Haben wir den schon erwaehnt? Nun, das ist das Gummibeiboot, das bisher vom Banana-Boat verdraent wurde. Es ist recht klein, so dass wir jedes mal etwas nass werden, wenn es ein paar Wellen hat, also auch ohne Regen. Tja und der Regen. Der ist hier wirklich ein Thema. Denn normalerweise sollte es hier schon wieder recht trocken sein, seit Mitte Dezember. Aber dieses Jahr, wie schon einmal erwaehnt, scheint alles um zwei Monate verschoben. Wir koennen das nur bestaetigen.

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Klaus Tischhauser
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