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Azoren – Engl. Kanal 12.Tag

1274sm liegen hinter uns, 195sm vor uns. Etmal: 135sm
Das untrueglichste Zeichen fuer die Heimkehr: Bordzeit = Heimatzeit. Nach rund einem Jahr in fremden Zeitzonen, haben wir die Bordzeit nun wieder auf die ‚eigene Zeit‘ umgestellt. Das fuehlt sich gleich ganz anders an. Wind und Wetter sind uns weiterhin hold. Es geht immer flott voran und wir koennen immer den gewuenschten Kurs fahren. Langsam machen sich die starken Gezeitenstroeme im Kanal bemerkbar. Ist aber nicht so schlimm, wenn man lange faehrt, dann ist das ein Nullsummenspiel. Einmal gehts viel schneller, dann wieder viel langsamer. Merken tut man das aber ohne Blick auf die Anzeige (GPS) nicht. Was auch neu ist, ist die Tatsache, dass wir wieder recht wenig Wasser unter dem Kiel haben. Hunter Meter oder weniger. Der Kanal ist wirklich eine Pfuetze im Vergleich zu den mehreren Tausend Metern im Atlantik. Hauptereignis ist aber natuerlich, dass wir noch am Leben sind. Nach unserer Fischspeise von gestern. Da bestand aber nie eine Gefahr, der Fisch roch immer noch herrlich frisch und war lecker. Dazu Pfanni Bratkartoffeln aus dem Beutel. Auch gut. Heute dann Knoedel im Beutel mit Speck und Bohnen. Wie wir hoeren, ist es auf dem Kontinent heiss, da mag unsere Kost etwas deplaziert anmuten, aber erstens ist es hier frischer und zweitens muessen die Notvorraete weg. In dieser Gegend sollte selbst in einem Notfall die groesste Gefahr nicht die des Verhungerns sein. Also weg damit. Ab jetzt wird es spannend. Wir stehen genau am Eigang zum Channel. An Backbord das Verkehrstrennungsgebiet rund um Brest. Wir werden in rund 50sm an eine imaginaere Linie zwischen dieser ‚Autobahn‘ und der naechsten noerdlich von Brest gelangen. Dann queren wir eine Zone mit vermutlich sehr viel Verkehr. Da es aber kein Verkehrstrennungsgebiet ist, koennen wir – zumindest theoretisch – einfach drauflos segeln. Wir haben gegenueber den dicken Brummern Vortritt. (In den Verkehrstrennungsgebieten ist das anders, da sind wir gezwungen, auf direktestem Weg, im 90-Gradwinkel, zu queren, ohne die Berufsschifffahrt zu behindern.) Wenn es aber zu arg wird, wechseln wir den Kurs so, dass wir schneller durch die heisse Zone kommen. Wenn wir Kurs halten, waeren wir immerhin rund 100sm drin. Das ist schon sehr lange. Das werden wir wahrscheinlich nicht durchziehen koennen. Wir rechnen damit, dass wir uebermorgen in Frankreich, in St. Vaast-la-Hougue, an Land gehen. An dieser Stelle noch herzlichen Dank fuer die Gaestebuchtestnachrichten. Mittlerweile klappt es wieder! Wer unsere direkte Adresse hat, der soll aber bitte weiterhin lieber direkt kommen. Ist einfacher beim Antworten.

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Klaus Tischhauser
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