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Letzte Meilen Brasilien, Franz. Guyana, Suriname

Lange herrschte kommunikatorisch (fast – der Positionstracker hat ja immerhin meist funktioniert) Funkstille, im wahrsten Sinne des Wortes. Denn wenn die mittlerweile üblichen Methoden via Mobilfunknetz oder WLAN nicht mehr vorhanden sind – wie zB bei einer Atlantiküberquerung oder eben vor der laaaangen Küste im Nordosten Brasiliens oder in kleinen Orten an der Küste -, stiegen wir auf Kurzwelle um und versandten unsere Lebenszeichen so. Leider war und ist das Gerät bzw die Antenne oder wasweissichdennherrgottimhimmel erkältet. Und schon hörte man nichts mehr von uns.
Nachfolgend die immer wieder ergänzten Zeilen, je weiter wir uns auf dem Weg in die Karibik vorantasteten:

Ja was sind wir schreibfaul geworden! Keine Zeile aus Jacarré, dabei lagen wir dort 10 Tage! Und jetzt sind wir schon wieder unterwegs und zwar zur letzten Station in Brasilien: Ilha de Lençois. Das scheint ein beliebter Zwischenstopp auf dem Weg nach Suriname und weiter in die Karibik zu sein. Aber doch rund eine Woche auf See muss man einplanen für dieses letzte Stück Brasilien, so riesig ist das Land eben. Danach geht es wohl auf die Ile de Salut, die bereits zu Franz. Guyana gehört. Dann weiter nach Suriname. Letzte Etappe dann Suriname bis Trinidad Tobago. Dort wollen wir spätestens anfangs Dezember sein.

Aber der Reihe nach, was haben wir in Jacarré so getrieben?
Zuerst mal nachts angekommen und Anker geschmissen. Nachtruhe hielt sich in Grenzen, weil neben dem Liegeplatz eben auch eine Motorbootmarina liegt. An Wochenenden geht es da rund und jedes Boot wie auch die Marina selber verfügen über riesige Lautsprecher, die natürlich auch rege genutzt werden bis weit ins Morgengrauen hinein. Nun, so isses hier nun mal.
An Land dann Wiedersehen mit den Silmarils, Heleentje und Patrick. Mit den Belgiern haben wir viele Abende verbracht, sind ausgegangen, haben sogar zweimal Ukulele und Gitarre zusammen erklingen lassen. Besonders überrascht waren wir, als wir Max von der Faustins Dream aus La Réunion plötzlich da rumsitzen sahen. Wir hatten ihn zusammen mit Thiemy vor Monaten in Recife getroffen. Er war auf dem Weg nach Capetown!
So wurde das Grüppchen grösser, der Schweizer Hanspeter von der Tamango II kam noch dazu. Mit fatalen Folgen: ein sehr langer Abend bis ins Morgengrauen auf der September wurde unumgänglich, denn die Bar schloss am Samstagabend schon früh (Cachaça und Limetten waren sowieso schon ausgegangen! An einem Samstagabend in Brasilien!!!).
Neben diesen Frivolitäten haben wir natürlich an der Todo-Liste gearbeitet und sind gewaltig voran gekommen. Leider führte der Service am Watermaker zu Erkenntnis, dass da einige Service-Teile ersetzt werden müssten. Da der Skipper in der Schweiz nicht auf den dringenden Ratschlag der Co-Skipperin, ein Service-Kit zu bestellen, gehört hatte, ist nun ein wichtiges System ‚out of order‘, trotz vieler investierter Stunden. In Suriname erwartet uns hoffentlich das Päckli mit den benötigten Teilen.
Das zweite System, das nicht mehr funktionieren will ist die Kurzwellenanlage. Auf dem Atlantik klappte sie noch, allerdings auch schon nicht mehr so berauschend. Gefunden wurde ein halb durchgescheuertes Erdungskabel. Trotz Ersatz läuft das Ding aber nicht. Das muss wohl bis Trinidad warten. Daher erscheinen diese Zeilen auch nicht von unterwegs, sondern erst im Nachhinein. So sorry.
Sonst ging Zeit drauf für die Behördengänge, die wir einmal mit dem Fahrrad erledigten. Dann das Suchen der Ersatzteile für den Watermaker, auch mit dem Velo. Viel Sport für wenig Erfolg. Einkaufen für die aktuelle Fahrt, die immerhin so lang wie eine halbe Atlantiküberquerung ist.
Die aktuelle Fahrt ist insofern gut, als wir nicht mehr gegen den Wind segeln und auch der Strom auf unserer Seite ist. Aber es ist halt tagelanges Durchsegeln mit langen Nächten. Wir sind jetzt im Tag drei. Da ist man langsam im Rhythmus. Wetter ist gut, kaum Fischer im Weg, ab und zu zur Unterhaltung ein Frachter. Noch gut 450 sm bis Lençois, wo uns dann schon die Silmaril erwartet. Sie sind zwei Stunden vor uns los und werden wohl einen Tag schneller sein. Dann können die Frivolitäten fernab der Zivilisation weitergehen. :::::::::::
Update Tag 3, 20.00 Uhr: querab liegt Fortalezza, schräg vor uns ein paar Gasplattformen. Auf dem Cockpitdach sitzt ein Vogel, der schon seit geraumer Zeit schwarz mitfährt. Mit grosser Wahrscheinlichkeit wird er weisse Flecken hinterlassen…
Wir fahren zum Teil mit 9 Knoten über Grund. Fast 2 Knoten Strom helfen uns, super!
Update Sonntag, 4. November, 09.00 Uhr: Gerade denken wir an C und T, zwei Freunde, die jeweils am Wochenende zum Frühstück einen Blick in unser Segelleben werfen und dafür natürlich ein Update benötigen würden. Aus erwähnten Gründen wird das Frühstück ohne das auskommen müssen, da wir immer noch unterwegs sind und keinen Kommunikationsanschluss haben. Selbst am Ziel dieser Etappe, in Lençois, scheint es kein Mobilfunknetz zu geben. Und somit auch kein Internet. Ja, liebe Leserin, lieber Leser, stellt Euch vor: seit bald einer Woche keine Zeitung, kein SMS, WhatsApp oder Email mehr. Kein Gegoogle. Jede noch so absurde Behauptung bleibt tagelang an Bord rumsitzen, weil sie nicht widerlegt werden kann, bzw der Argumentation Andersdenkender, bzw Anderswissender kein Glauben Geschenkt wird. eDetox pur! Also, die Kurzwelle muss asap repariert werden.
Neben Hand-, Licht- und Feuerzeichen (mittels Signalraketen) haben wir noch sage und schreibe vier weitere Kommunikationsmöglichkeiten an Bord, aber alle mit – für uns – beschränktem Unterhaltungswert (im Vergleich zu Trump, Merkel, dem IS, Schweizer Bundesrats- und Abstimmungsdiskussionen). Nämlich (man merkt, dass dem Schreibenden langweilig ist und er daher einfach ein wenig belanglos drauflos plaudert): der Tracker, dank dem Ihr uns jederzeit nur um wenige Minuten verzögert ’sehen‘ könnt. Das ist der SpotTrace von Gabi und Martina. Sendet permanent via Satellit. Zweitens:
Ebenfalls via Satellit könnten wir einen Notruf absetzen. Das Gerät heisst EPIRB. Kommt aber nur im äussersten Notfall zum Einsatz (zB wenn Trump Schweizer Bundesrat würde).
Drittens: AIS. Wir senden auf UKW-Frequenz unsere Daten wie Name, Position, Geschwindigkeit und Kurs an andere Schiffe. Das Selbe empfangen wir und das System errechnet Kursverläufe und warnt vor Kollisionen. Die ‚Grossen‘ und zT Segler sind damit ausgerüstet. Die Fischer aber nicht. Wer also sowieso gut sichtbar ist, den sieht man, die anderen (zB brasilianische Fischer in Holzbooten) nicht.
Und schliesslich die ‚Funke‘, das UKW-Funkgerät. Reicht so ca 30sm weit. Als wir kurz nach Abfahrt mit Silmaril funken wollten, klappte das vorerst noch. Dann aber bald nicht mehr, obwohl sie wohl noch keine 30 sm voraus waren, oder doch??
Nun – endlich – zurück zu unserer Etappe: gestern Samstag war noch alles gut. Wir kamen mit über 6kn gut voran und legten Etmale (24-Stundendistanzen) von rund 150sm hin. Da fehlten dann noch gerade einmal solche 150sm und wir begannen zu rechnen. In Lençois soll man wirklich nur kurz vor Hochwasser in die Bucht reinfahren und nur bei Tageslicht, weil nachts die Fischer unbeleuchtete Netze auslegen! Somit wäre unsere Option heute Sonntag bis eine Stunde vor Hochwasser um 15.30 Uhr. Wenn wir also so weitersegeln können wie bisher, dann kann das klappen. Aber wir sind ja Segler und so kommt es halt immer ein wenig anders. Gegen Morgen werden wir langsamer, die Strömung stellt sich wieder gegen uns und so rückt die Sonntagsoption in weite Ferne. Wir segel zT nur noch mit drei Knoten über Grund. So braucht man dann gleich doppelt so lange, wie im Wunschtraum. Und die nächste Tagesoption ist dann erst Montagnachmittag. Also vor der Einfahrt Anker schmeissen und evtl bädele? Vielleicht gar nicht so schlecht. =======
Update 12. November 2018:
Lençois liegt auch schon wieder hinter uns! Aber eine Verbindung zum Internet bzw Mobilabdeckung hatten wir auch dort nicht. Und da der Kurzwellensender immer noch keine Verbindung zustande bringt, herrscht von unserer Seite absolute Funkstille. Alle möglichen Komponenten an der Antenne und der Masse sowie an der Verkabelung wurden von der Bordtechnik ersetzt, verbessert oder zumindest kontrolliert. Wir sind am Ende unserer Möglichkeiten angekommen. Lichtblick: wir konnten täglich eine Verbindung zur Funkstelle in Belgien herstellen, nur zum Übertragen einer Nachricht hat es bis letzte Nacht nicht gereicht. Aber auch da gab es nach 119 bites von ca 400 fuer ein kurzes Lebenszeichen einen Unterbruch. Heute koennte es aber klappen.

Aber wieder der Reihe nach; wie und wann kamen wir in Lençois an, etc.?

Wie es sich schon abzeichnete, erreichten wir die Einfahrt zu spät, viel zu spät. Um 21 Uhr lagen wir in der Einfahrt zum Kanal, etwas zurückversetzt, damit uns die Landzunge vor den Atlantikwellen noch etwas Schutz bieten konnte. Das Wasser war zum Glück deutlich tiefer als in der Karte angegeben. Wir hatten noch Silmaril angefunkt, bekamen aber keine Antwort, auf dem AIS sahen wir sie auch nicht.
Am Montagmorgen holten wir dann das Wochenendfrühstück nach, es gab also zum ganzen Rest noch zusätzlich je ein Frühstücksei. Dann wie immer viel Geputze, Überfahrten überziehen das Schiff immer mit einer Salzkruste, Aufräumen unter Deck, damit wir nach der definitiven Ankunft nichts mehr zu tun haben. In der Bucht drin konnten wir Silmaril erkennen. Diesmal reagierten sie auf den Funkruf. Sie waren ein paar Stunden vor uns, rechtzeitig für das Sonntagshochwasser, angekommen. Ihr AIS scheint aber nicht zu funktionieren.
Weil wir nahe bei Neumond waren, war das Hochwasser besonders hoch. Daher machten wir uns schon relativ früh, gleich nach dem Mittagessen, auf den Weg rein nach Lençois.
Die Einfahrt war herrlich! Zuerst sieht man links und rechts nur grün von den Mangroven, umsäumt von hellem Sand. Und dann schiebt sich plötzlich eine riesige Sanddüne von rechts ins Bild. Fantastisch! Drin dann ein paar Segelboote, die meisten kennen wir schon mehr oder weniger. Lokale Fischerboote, Strand, Kokospalmen, mehr Dünen und ein paar Hütten; ein kleines Dorf. Ein nettes Plätzchen.
Neben Silmaril lagen da auch noch Dandilion, Leva Vento und Thorben. Letzteres hatten wir in Icaparica gesehen, aber den Eigner – Daniel, ein Schweiz/Brasilianer – aber bisher nicht. Die Thorben ist aber eben auch eine Reinke Hydra, drum das besondere Interesse.
In dieser Umgebung verbrachten wir rund eine Woche. Jeden Tag trafen sich Segler und Locals am späten Nachmittag in der einen Bar zum Bier. Ab und zu Mittagessen in der Pousada oder dem Restaurant der Bar.
Die schon in Jacarré begonnenen Sessions zwischen dem Ukulele-Spieler der Silmaril und dem Gitarristen der September fanden auch hier eine Fortsetzung. Einmal im Beisein eines Teils der Dorfjugend, einmal sogar mit eingestöpseltem Verstärker für die Gitarre (von der Thorben – braucht Daniel für Filmvorführungen in Schulen. Auch sonst macht der tolle Sachen mit, für und in den Dörfern). So ertönte wohl zum ersten Mal in der Geschichte von Lençois der Song ‚Let’s talk dirty in Hawaiian‘ zwischen den Dünen! Zum Glück ist das Schulenglisch der Jugend so schlecht, dass sie ganz sicher kein Wort verstanden haben.
Eines Tages sind dann Dandilion, Sunshine und Leva Vento gemeinsam los, Richtung Iles du Salut. Wir von der September sind dann zweiTage später auch los. Dazwischen kam noch die Gemini mit dem jungen französisch/brasilianischen Pärchen an, auch Bekannte aus Jacarré. Sie haben uns alle wieder einmal daran erinnert, dass Segeln nicht ganz ungefährlich sein kann. Die Frau war mit Kopfverletzungen angekommen, sie war dem Baum im Weg, als dieser wahrscheinlich ungewollt die Seite gewechselt hat. Davor haben alle Segler wohl fast am meisten Angst, denn es kann noch deutlich schlimmer enden.
Die Fahrt nach Iles du Salut war meist angenehm. Es wurde wolkiger – wir hatten den Aequator ja wieder mal übersegelt. Und so wurde das Schiff in einem heftigen, kurzen Regen endlich wieder einmal mit Süsswasser gewaschen. Der Regen war so heftig, dass es wie aus einer Szene in einem billigen Film wirkte, indem heftiger Regen künstlich erzeugt wird. Man dachte, da steht einer mit einem Schlauch und dreht ihn einfach voll auf. Begleitet wurden diverse solcher sog. Squalls von stark auffrischenden und fröhlich die Richtung wechselnden Winden, so dass man zu Abwechslung wieder einmal selber ans Steuer musste. In Iles du Salut dann Wiedersehen mit den drei früher gefahrenen Booten.
Die Inselgruppe hat eine schaurige Vergangenheit als franz. Gefängnisinseln. Der Roman Papillon spielt hier. Die Gefängnisse sollen rund 80’000 (!) Gefangenen das Leben gekostet haben.
Heute kommen Ausflügler vom 15km entfernten Festland, Touristen (gestern waren gleich zwei Kreuzfahrtschiffe hier) und Segler vorbei. Die Insel wird regelmässig evakuiert. So auch wieder kommenden Montag. Grund: gleich schräg gegenüber auf dem Festland befindet sich der Weltraumbahnhof Kourou. Von hier sollen drei Viertel aller kommerzieller Satelliten weltweit ins All geschossen werden. Am Dienstag soll es wieder einmal soweit sein!
Ansonsten sind die sehr kleinen Inseln einfach typische, sehr schöne tropische Inselchen. Üppig grün überwuchert. An den Rändern Kokospalmen, in den Wipfeln kleine Aeffchen, Vögel und Unmengen von Buschratten, Agoutis. Die wir schon als sehr leckere Speise in Afrika zwischen den Zähnen hatten! Und auf der Hauptinsel gibt es ein Restaurant mit Internet. Dennoch müssen diese Zeilen bis Suriname warten.
Das Land ist ein franz. Übersee-Département, ein DOM. Somit setzt man hier als Gastlandflagge die Tricolore und nicht die auf der September mitgeführte von Frz. Guyana. Die haben wir absolut nirgends gesehen. Und so wissen wir bis heute nicht, wie rum man sie richtig aufhängt.
Eigentlich wollten wir schon gestern wieder los nach Suriname. Am Morgen unternahmen wir mit dem Dinghi noch einen Ausflug auf die Ile St. Joseph (die anderen sind Ile Royale und Ile du Diable), als die Silmaril um die Insel herumgesegelt kam. Also hängten wir noch einen Tag dran.
Aber heute Nachmittag, es ist Samstag der 17. November, lichteten wir den Anker dann aber wirklich und nahmen die ca. 170sm bis zur Mündung des Suriname-Flusses in Angriff. Danach geht es dann noch mit auflaufendem Wasser 30sm den Fluss hoch. Es bestand Aussicht auf angenehmes Segeln und so ist es nun auch. Der Halbmond leuchtet die Nacht aus, man sieht trotzdem die Sterne, zudem nur ein paar wenige Wolken und keine Fischer. Ein starker Strom von 2.5 Knoten schiebt uns voran bei leichten Winden. So nähern wir uns dem holländisch geprägten Suriname mit rund 6kn.
Erfreuliches von der Kommunikationsfront: wir hatten per Kurzwelle eine ausgezeichnete Verbindung! Hat die Arbeit des Bordelektrikers doch noch Früchte getragen? Dann bliebe nur noch der Watermaker, dessen vor vielen Tagen nach Suriname bestellten Ersatzteile immer noch nicht versandt sind. Schuld ist unsere schlechte Erreichbarkeit. Mal sehen zu was für eine Geschichte sich das auswächst.
Diese Zeilen müssen nun ebenfalls auf den Versand warten, da sie auf einem anderen Gerät als dem Bordcomputer geschrieben wurden. So was Dummes aber auch!

Update 20.11.2018:
Wir sind in Suriname, in der Waterland Marina (siehe Position)! Der zweite Tag der Anfahrt war nicht mehr so prickelnd. Irgendwie passte nichts mehr zusammen. Zuerst wurde der Wind sehr schwach, aber die Wellen blieben verhältnismässig hoch und kamen in überraschend kurzer Abfolge, so dass eine mühsame Schaukelei daraus resultierte. Also Genacker/Blister hoch. Das war dann besser, aber nicht lange. Dann Schaukelei bis das Fall oben am Mast durchgescheuert war und die ganzen 150 Quadratmeter Segel ins Wasser rauschten! Schon wieder!
Frustriert hauten wir den Motor rein, Grosssegel rauf und motorsegelten Richtung Ziel. Eigentlich war genug Wind zum Segeln, aber irgendwie gings einfach nicht. Wir wollten nur noch mit der Flut an der Flussmündung ankommen, damit wir noch ein bisschen vor Anker schlafen können. Das hat dann auch genau geklappt. Wie immer kamen wir im Dunkeln an, um 2 Uhr nachts. Dann Schlummertrunk zum runterfahren und ab in die Heja.
Nach einer sehr ruhigen und erholsamen Nacht vor Anker neben ein paar Fischerbarracken und einem kurzen Frühstück ging es dann los. Zwar noch nicht mit Strom mit uns, obwohl der eigentlich schon hätte einsetzen sollen, dafür ein paar Delfinen zur Begrüssung. Später kam er, so dass wir gut voran kamen. Häufiger und starker Regen schränkte die Sicht zum Teil massiv ein. Wir meldeten uns über Funk wie vorgeschrieben bei MAS (Marine Authority of Suriname), fuhren an Nieuw Amsterdam, der Hauptstadt Paramaribo, vielen netten Häusern und in Domburg auch noch an Dandilion, Sun-shine und Leva Vento vorbei. Waren aber alle an Land und haben uns nicht bemerkt. Kurzer Schreckmoment, als wenige Meter vor uns kleine Kugeln aus Styropor im Wasser schwimmen: ein Fischernetz! Über die gesamte Flussbreite liegt es, am einen Ende eine Boje mit weisser Fahne, am anderen ein Fischerboot, das in schneller Fahrt und winkend auf uns zufährt. Keine Angst, wir haben Euer Arbeitsgerät gesehen. Unmittelbar nach dem ersten Netz folgt das zweite. Wegen mangelnder Tiefe wechseln wir ganz auf die andere Flussseite. Die zwei Fischer in ihrem Bötchen haben uns noch gar nicht bemerkt. Als sie uns sehen, springen sie auf und gestikulieren wild. Verständlich. Blöd, wenn man statt einem Fisch plötzlich ein Segelboot im Netz hat und dieses dann auch wieder geflickt werden muss.
Nun sind wir also hier. Paul und sein Hund Luca von der Hierbabuena haben uns gleich beim Anlegen geholfen. Gleich danach dann gemeinsam zur netten Bar, dann viel Seglertratsch und noch viel mehr Regen. Sehr ruhiger netter Ort hier. Gefällt uns!
Und nun wird’s Zeit, mal wieder ein paar Bilder hochzuladen, damit wir etwas Wärme in die winterlichen Stuben bringen können. Wird aber ein paar Stunden dauern, also ein wenig Geduld bitte.

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Klaus Tischhauser

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