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Noronqui

Noronqui liegt 2-3 sm noerdlich von Crasqui, war also ein kurzer Sprung gestern. Wir liegen hier erstmals alleine. Gestern haben wir zum ersten Mal Conches – das sind die Schnecken mit ihren wunderschoen geformten, meist sehr grossen und orange bis violet gefaerbten Haeusern – ‚gefangen‘, d.h. vom Meeresboden aufgelesen. Am Strand dann gemaess den Erklaerungen der Fischer geoeffnet. War bei der ersten ein riesiger Chrampf. Wir haben Steine drauf gehauen, die aber eben keine richtigen Steine waren, sondern nur alte Korallen. Also zu weich fuer die unheimlich dicken und starken Schneckenhaeuser. Beim zweiten Mal ging es schon etwas besser. Nahe am Strand lagen einige leere Conches rum. Von denen schauten wir ab, wo ganz genau man das Loch reinhauen sollte. In der Theorie sollte dann die Schnecke von selbst rauskommen. Dann umbringen und im Sand den vielen Schleim wegputzen. Bei uns kamen sie noch nicht raus, also mussten wir die ganze Muschel zerstoeren und wohl die Schnecke quaelen. Vermutlich sollten wir das Ganze unmittelbar nach dem aus dem Wasser Nehmen machen, damit die Conch noch fit genug ist. Ist alles natuerlich recht unschoen, auch wenn man einen Fisch erschlaegt etc. Aber wenn man das alles auf dem Markt oder im Supermarkt kauft, wurden die Tiere ja auch irgendwie umgebracht. Oft werden sie einfach liegen gelassen, bis sie tot sind. Auch nicht viel besser. Und wir arbeiten an unserer Technik.
Aus den Conches gab es uebrigens unser Nachtessen: Conch-Ceviche. Also roh mit Essig und Zitrone und Gewuerzen angemacht. Sehr lecker.
A propos Tierwelt: ist schon toll hier, was man da so alles beobachten kann. Einerseits natuerlich die Unterwasserwelt, die gleich am Strand beginnt mit kleinen Rochen. Deren Stachel sei noch ganz weich, wenn sie klein sind, also keine Sorge um Stiche.
Dann sind da aber ueber dem Wasser vor allem die Voegel. Ein andauerndes Spektakel sind die Pelikane mit ihren treuen Begleitern. Die Pelikane steigen mehr oder weniger hoch in die Luft und lassen sich dann runterplumpsen. Kurz vor der Wasseroberflaeche haben sie Pfeilform und klatschen dann so ins Wasser. Sie sinken nie tief ein, wahrscheinlich, weil sie ihr riesiges Maul aufmachen, wenn sie ins Wasser kommen und so ihre Beute sicher treffen, sich aber auch stark abbremsen. Kaum sitzen sie dann zum Schlucken auf dem Wasser, sitzt schon ein kleiner Vogel mit spitzem Schnabel auf ihrem Kopf und versucht irgendwas von der Beute abzubekommen. Muss muehsam sein fuer die Pelikane. Dauernd ein Vogel auf dem Kopf beim Essen. Dann gibt es die oft aus unterschiedlichen Vogelarten zusammen gesetzten Schwaerme, die auf die Wasseroberflaeche runterpicken, um dort wohl kleine Fische zu fangen. Diese wiederum werden vom Wasser aus von einem Schwarm groesserer Fische gejagt. Dieses Schauspiel passiert fast andauernd irgendwo in der naeheren oder weiteren Umgebung. Manchmal auch gleich neben dem Boot. Hier in Noronqui gibt es Meeresschildkroeten. Wir haben schon vorher einige gesehen auf Los Roques, aber hier scheint es sie sicher zu geben. Ist auch so. Sind aber scheu.
Der gestrige Jagdausflug war erneut ergebnislos. Die geeigneten Fische gehen einfach zu sehr auf Distanz. Die Neugierigen sind entweder zu klein oder ungeeignet. Aber so soll es ja auch sein. Futter soll verdient sein.
Noch ein Wort zu den Inselnamen: enden fast alle mit -ky oder -qui. Crasqui, Noronqui, Sarqui, Espenqui, sogar Mosquitoqui. Wieso, wissen wir (noch) nicht. Heisst aber wohl Insel oder Kay.

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Klaus Tischhauser

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