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Green Island (Kanlildup)

Langsam gehen hier die Vorräte zur Neige, vor allem was die kleinen Freuden wie Joghurt, Schokolade, Kekse, Rum, frische Früchte und Gemüse und Nüsse anbelangt. Um das zu ändern, allerdings ohne allzu grosse Hoffnungen, sind wir gestern vom sehr schönen Ankerplatz in den Bandero Cays zur etwas südlich gelegenen Insel Uargandup gefahren. Diese ist zwar klein, aber vollkommen bebaut. Somit dürften sich dort auch ein paar Tiendas also Läden befinden. Das war auch so, aber das Angebot doch bescheiden. Aber das Nötigste haben wir ergattert: Zwiebeln, Brot, Eier. Brot hätten wir auch bleiben lassen können, besser selber backen. Hinzu kamen noch einige Rubbelkarten für den Internetzugang – endlich wieder mal. Der Ort ist voller Kinder. Wahrscheinlich weil alle Kinder von den umliegenden Inseln hier zur Schule gehen und wohl bei Verwandten wohnen. Kaum wieder auf dem Schiff wurde sofort das Internet angeschmissen und alles runtergeladen, das auch zur Neige ging: Zeitungen und Podcasts. Dann alles andere noch überfliegen und ja, die Erde dreht sich noch. In der Zwischenzeit wurde zwar Venedig geflutet und Evo Morales hat sich ein neues Zuhause gesucht, aber sonst ist mehr oder weniger alles beim Alten und Verrückten geblieben. Zwischendurch kam noch ein Kuna von der Insel, um uns eine Bananenstaude zu bringen. Rum hat er auch angeboten, aber wir liessen das vorerst lieber bleiben.
Später, 2sm nördlich hatten wir zwischendurch immer noch Internet und erfuhren, dass Roger in London wieder mal den Djoker bezwingen konnte. Heute werden wir versuchen, gegen Georgien dabei zu sein, wobei der Plural bei den Sportereignissen etwas unangebracht ist.
Man sieht also, Internet an Bord ist für uns sehr wichtig. Ist einfach auch Futter fürs Hirn, das ja sonst nicht so gefordert ist. Später haben wir dann wieder einem lieb gewonnenen anderen Zeitvertreib gefrönt: Krimi-Podcast. Und wie immer hat uns der schwupps in den Schlaf befördert. Und wieder gab es die anschliessende Diskussion, was denn nun eigentlich geschehen sei – ergebnisoffen, obwohl schon der zweite Hörversuch, der zum zweiten Schlaferfolg wurde.
Die Regenzeit scheint sich hier nun langsam dem Ende zuzuneigen. Die letzten beiden Nächte blieben trocken, das ist neu. Aber wolkig ist es immer noch. Heute lacht aber die Sonne etwas mehr und so werden wir wohl auch wieder mal unter der Wasseroberfläche nachschauen gehen, ob die Welt noch in Ordnung ist. Wahrscheinlich ist sie es ja nicht, die Korallen sind bleicher als früher und die Fische rarer. Schön ist es immer noch. An der Oberfläche tummeln sich neben den Pelikanen halt auch noch die Plastikflaschen im Wasser. Dass das hier nicht unbemerkt geblieben ist, zeigt der Aufdruck auf den Internet-Rubbelkarten.
Ansonsten wird man hier nicht schlecht versorgt. Die Fischer kommen regelmässig vorbei mit Fisch, Langusten, Pulpo oder Muscheln (Conch) im Angebot. Ab heute sollen nach einer Ferienabwesenheit auch wieder die Frauen mit Früchten und Gemüse unterwegs sein. Wäre schön, wenn wir ihnen über den Weg schwimmen würden.

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Klaus Tischhauser

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