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Rochentanz und Wettbewerb

Wir sind nun bereit, liegen wieder vor der Insel Bayoneta. Morgen wollen wir definitiv den Anker lichten, Segel setzen und uns auf den Weg nach Hawaii machen.
Heute gings früh los, zusammen mit drei weiteren Schiffen, die Richtung Gambiers wollen, mit Zwischenstopp in Bayonera wie wir.
Zuerst unter Motor (willkommen, da wir so nebenbei noch Frischwasser produzieren konnten und nun der Tank mit 400 Litern voll ist), aber später unter Segeln. Wir hatten bei sehr schwachem Wind den Blister hochgezogen, weil wir ihn die nächsten Tage wohl öfters brauchen. So erlebten wir zwar ein paar schöne Segelstunden – Vorgeschmack auf was da noch komme – , kamen aber auch mehr als zwei Stunden nach unseren Mitseglern am Ankerplatz an.
Unterwegs ein paar Highlights: zuerst schwänzelte eine Haiflosse hinter dem nachgezogenen Dinghy durch. Später hörten wir ein ‚Pfft‘, also Delphine in der Nähe. Tatsächlich kreuzten einige unseren Weg. Und am späteren Nachmittag ging es dann richtig los: im Sekundentakt sprangen überall Rochen aus dem Wasser, vollführten Mehrfachsaltos, Sprünge nur auf den Rücken oder andere Kapriolen. Wenn sie in der Nähe waren, aber hörte man das Klatschen, in der Ferne sah man die Wasserfontänen in der Sonne aufblinken. Vom Schiff aus konnte man grosse Ansammlungen von Rochen sehen, die sich in die Tiefe verzogen. Was für unheimliche Mengen an Rochen müssen das sein da draussen? Und wieso vollführen sie diese Sprünge? Wollen Sie Parasiten loswerden? Ist ihnen das Wasser langsam zu heiss (über 30 Grad!)? Jucken sie die vorbeiziehenden Quallen? Treffen sich hier alle zur Paarung, und die Männchen versuchen, durch möglichst tolle Sprünge entweder die männlichen Gegner zu verscheuchen oder die Rochinnen zu beeindrucken (analog dem Männli-machen mit dem Moped oder dem mehrfachen Gasgeben im Ferrari beim Menschen)? Wir wissen es nicht. Trotzdem schön und faszinierend.
Heute Abend die letzte Flasche Wein für die nächsten ca. 40 Tage, denn wir trinken nix beim Segeln. Morgen noch Unterwasserschiff inspizieren, Masttop inspizieren, alles festzurren und dann kann‘s los gehen.

So, und nun zur Überfahrt und zum Wettbewerb. Die Bedingungen:
– es gewinnt, wer den Ankunftszeitpunkt in Honolulu am genauesten voraussagt (Datum und Zeit, Lokalzeit Hawaii)
– sollten wir an einem anderen Ort ankommen, gilt einfach dieser Ort – ist Teil des Risikos
– der Ankunftszeitpunkt muss bis spätestens am 20. Mai 2020 Mitternacht MESZ genannt sein
– der Ankunftszeitpunkt muss zwingend über diesen Blog in Form eines Kommentares genannt werden
– zu gewinnen gibt es ein Nachtessen auf der ‚September‘ (An- und Rückreise nicht inbegriffen, Übernachtung an Bord aber schon) oder an Land an einem zu vereinbarenden Ort
– die Einladung verfällt nach 10 Jahren
– bei Unklarheiten entscheidet eine hochkarätige Jury, die sich aus allen Offizieren der Crew der SY September zusammen setzt
– der Rechtsweg darf auf eigene Gefahr betreten werden

Damit nicht nur Meeresmeteorologen eine Chance haben, hier ein paar Informationen:
– wir rechnen beim Segeln mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 5 Knoten pro Stunde (=5 Seemeilen pro Stunde Distanz) über Grund – hoffen aber auf mehr… Das ergibt 120 Seemeilen pro Tag (wir segeln non-stop)
– wir rechnen mit 4800 Seemeilen, weshalb wir immer von 40 Tagen reden
– entscheiden ist natürlich der Wind. Zwischen Panama und Hawaii gibt es ein paar ‚Themen’,
welche unser Fortkommen beeinflussen, bitte googlen: Golf von Panama, Intertropische Konvergenzzone ITKZ/ITCZ, Dolldrums/Kalmen/Rossbreiten, Passatwinde, Hurricane Season
– u.a. wegen Letzterem werden wir nicht direkt Kurs auf Hawaii anlegen, sondern zuerst eher Süd, dann West, dann Nordwest segeln (siehe Bild, rote Linie) so zumindest der Plan

– diese Bilder zeigen typische Wind- und Strömungsverhältnisse:

Das könnt Ihr übrigens unter windy.com finden

Und nun viel Glück!

Klaus Tischhauser
Klaus Tischhauser

Eine Antwort

  1. Hallo ihr Beiden,
    Ich wünsche euch eine gute Überfahrt nach Hawaii. Ihr werdet am 31. Mai 15:30 Uhr Lokalzeit auf der grossen Insel eintreffen. Hoffentlich geht der Vulkan nicht los, wenn ihr dort ankommt. Dieses Jahr ist ja alles möglich.
    Bleibt gesund und geht Euch nicht zu sehr auf die Nerven.
    Liebe Gruss
    Zeki

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