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Atlantikueberquerung Tag 3

Bisherige Distanz in Seemeilen: 363
Restliche Distanz bis Isla Flores in Seemeilen: 1780
Etmal: 114
Aktuelle Position (siehe auch MarineTraffic.com): 38 24N, 69 11W Aktueller Geschwindigkeit ueber Grund: 8.2kn
Aktueller Kurs ueber Grund: 083
Aktuelle Windgeschwindigheit (wahr): 15kn
Aktuelle Windrichtung (wahr): 173
Bordstimmung (1-10): 8
Besondere Ereignisse: keine

Die Flaute hatte im Verlaufe des gestrigen Nachmittags ein Ende und ganz leichter Wind kam auf (ab 5kn), so dass wir zumindest mal die Genua zu setzen versuchten. Ohne Segel trieb uns der Golfstrom immerhin mit so gegen 2kn voran. Das mit der Genua hat nicht schlecht geklappt und hat bis heute Morgen gehalten. Sie zog uns ruhig durch eine total ereignislose Nacht, praktisch ohne Welle. Weckrhythmus war 45 Minuten, zu schauen gab es aber rein gar nichts. Kein Verkehr, nix. Die Crew ist also sehr ausgeruht in den 3. Tag gestartet. Nach dem Fruehstueck haben wir das Gross hochgezogen, mittlerweile hat der Wind von achterlich auf halb gedreht (Sued) und liegt um die 10kn. Der Golfstrom hilft wieder wie ein Irrer. Wir sehen auf dem GPS eine Geschwindigkeit ueber Grund von 10kn! Das bei 10kn Wind und Geschwindigheit durchs Wasser von 5.3kn. An den Instrumenten liegt es wirklich nicht, da wir ja schon die Messung bei Stillstand hatten und da war das auch schon mal 3.9kn. Ist natuerlich super. Bad news ist es fuer all diejenigen, die eine lange Fahrt vorausgesagt hatten. Allerdings ist noch lange nicht aller Tage Abend. Schon im Verlaufe des heutigen Tages werden wir wohl eher nach Nord segeln, da ein Tief von hinten naht und uns Wind aus Ost, also Gegenwind bringt. Das Tief sollte dann auch etwas mehr Wind bringen. Wir haben vorsichtshalber und weil es ein angenehmeres Segeln ergibt schon mal die Schwerwetterfock am Kutterstag angeschlagen. Vielleicht kommt ja mehr Wind als angesagt.

Wir freuen uns immer ueber Kommentare, Fragen und Anregungen. So haben wir hier ein paar Antworten fuer Tim und Gabi zu ihren neuesten Eintraegen.
Ruege fuer den Skipper: nun, die wird man hier ja eher nicht finden, weil er neben der Mechanikerfunktion auch die Kommunikationshoheit innehat. Aber es sei hier erwaehnt, dass dieses Thema natuerlich auch unter der Crew diskutiert wurde. Es stand der Vorwurf im Raume, dass sich der Mechaniker manchmal selber betruegen wuerde, was dieser nicht abstritt, aber zu Bedenken gab, dass es einfach manchmal Sch….jobs gaebe, die man so lange wie moeglich vor sich herschiebt. Leider wird einem auf einem Schiff so ein Verhalten nie verziehen. Aber er hat die Sachen erledigt. Unerwaehnt blieb auch die Reparatur – noch an Land – der Windsteuerung. Die wurde vom Mechaniker wohl schon vor einiger Zeit nicht ganz korrekt zusammengebaut, so dass wir nicht immer ganz zufrieden mit ihrer Leistung waren. Seit das Grundproblem erkannt und behoben wurde (eine Gegenmutter im Innern war lose), laeuft sie wieder wie eine Eins. Die Hilfspumpe des Watermakers wurde gestern an Bord auseinander genommen und gewartet. Das war, wie die Windsteuerungsproblematik, auch schon lange ein bis vor kurzem in der Ursache unerkanntes Problem. Nun auch wieder geloest. Aber eben, das haette man auch frueher haben koennen. Zur Strafaktion kam es nicht, weil der Bordmechaniker die Strafe mit den in den letzten Jahre angehaeuften Bonuspunkten verrechnen liess, was allgemein akzeptiert wurde.
Tierbeobachtungen: bisher sehr wenig. Gestern, als wir mit knapp 2kn dahinduempelten, besuchte uns eine Delphinschule. Aber nur ganz, ganz kurz, zu langweilig war der Speed fuer die schnellen Jaeger. Neulich nachts bei Windstille leuchteten wir mit einer Taschenlampe in die dunkle Tiefe und sahen ploetzlich viele, ca 2 Finger lange Kalmare herumschwimmen. Die kommen nachts wohl gerne an die Oberflaeche, vom Licht der Sterne und dem Mond angezogen. Kaum Voegel. Bisher wenig Sargassum-Gras. Das ist wohl eher weiter suedlich eine Plage. Den paar Fliegen, die wir noch von Norfolk her an Bord hatten, sind wir mit der Fliegenklatsche begegnet. Das Thema ist erledigt. Schiffe max. 1 pro Tag in weiter Ferne, so ca. 10sm entfernt. Einmal ein Ueberflug eines Flugzeuges, wahrscheinlich Coast Guard. Sie funkte uns an und fragte, ob unser Schiff in der Vergangenheit mal xy geheissen habe. Fragen gibt’s. Ach, und gerade nachdem das hier geschrieben wurde, kamen wieder ein
Was fehlt zum Punktemaximum von 10 bzw. ist das Maximum tatsaechlich 8? Gabi bezieht sich bei diesem Wert entweder auf eine alte Wette, bei der evtl. die Skala bei 8 aufhoerte (was aber diesmal nicht der Fall ist) oder als jemand, der uns gut kennt, weiss sie, dass wir immer etwas zu Meckern haben und daher bei 8 Ende der Fahnenstange ist. Die Wahrheit ist: mehr als 8 erreicht man auf der Seppi nur mit Alkoholgabe. Die ist aber derart eingeschraenkt – eine Dose Bier zum Teilen um 18 Uhr Bordzeit, that’s it -, dass der Zeiger einfach bei der 8 anschlaegt und sich nicht hoeher schrauben kann. Fazit: wir sind mit Start mehr als zufrieden.
Ach, und noch was: wer uns einen Gefallen erweisen moechte, kann mal auf MarineTraffic.com nachsehen, ob es in unserer Umgebung noch andere Segler hat, die auf die Azoren zuhalten.

Atlantikwette, t und h:

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Klaus Tischhauser

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