Auch an die Zielvorgabe Bermeo haben wir uns nicht ganz gehalten, da wir befanden, dass der dortige Ankergrund wohl eher steinig und daher ungeeignet sei. Daher ankerten wir kurz davor vor dem Strand von Mundaka. Da stand zwar schon 1 Meter Dünung, die dann wenig hinter uns brach und den Surfern auch viel Spass bereitete. Aber mit genug Abstand und Vertrauen in den Anker geht das.
Um 01.30 befand dann allerdings ein Teil der Crew, dass das Tosen der Brandung gleich hinter uns schon etwas unheimlich sei. Die Dünung hatte auch (entsprechend der Prognose) auf 2 Meter zugenommen, so dass es schon noch etwas mehr krachte als zuvor. Der leichte Wind drückte uns zwar vom Strand weg. Was aber, wenn der Anker zu nah an der brechenden Welle liegt (was er natürlich nicht tat, aber wenn das ungute Gefühl mal da ist…)?
Diese Unsicherheit führte schliesslich dazu, dass die Iraila um 02.00 Ankerauf ging. Ohne Wind tuckerten wir erst gemütlich und ziemlich müde durch die Nacht. Später kam etwas segelbarer Wind auf. Noch später noch mehr, so dass wir ein erstes Reff in Gross banden. Mit der rabenschwarzen Wolke kam dann noch mehr Wind, Wechsel auf die Trinquette und zweites Reff. Regen. Bilbaos bzw Getxos Lichter waren im Regennebel knapp zu erkennen.
Hinter uns tauchte plötzlich ein kleines, schnelles Boot auf, dann immer mehr.
Wir waren in die Spitze einer Mini 6.50er-Regatta mit Start in Frankreich und Ziel in Getxo geraten. Im Morgengrauen hatten wir so noch was zu beobachten. Die 50 Solosailors und 20 Duos hatten immerhin 650 Seemeilen hinter sich und waren wie wir wohl auch froh, angekommen zu sein.
Kaum am Steg, legte sich die Crew erstmal aufs Ohr. Später klarschiff machen für Annouk und Gilles, die gestern Abend dann auf der Iraila von einer halbwegs erholten Crew willkommen geheissen wurden.
Eine Antwort
Colorful! …not the sky, but…